Um unkompliziert in den Süden Chiles zu gelangen, ist der Weg durch Argentinen angebracht. So kann man die Gelegenheit nutzen, sich die argentinsche Seite von Patagonien anzuschauen. Doch dazu muss man zunächst die XI Region Aysén verlassen. Dies geht nicht immer ganz so schnell, wie gewünscht.
Der Parque Argentino Los Glaciares und Berg Monte Fitz Roy sollen einen Besuch wert sein. In der nächstgelegenen Stadt von Chile Chico, Los Antiguos in Argentinien, fahren die Busse jedoch erst am Abend Richtung Chaltén am Mte. Fitz Roy. Wer am Vortag hier ankommt, muss zunächst den Tag in Los Antigous verbringen.
In Anbetracht der verronnenen Zeit werde ich wohl auf den Nationalpark Los Glaciares verzichten müssen und direkt El Calafate weiter im Süden ansteuern. In El Calafate ist dann der Verkehrsanschluss zurück ins südliche Chile möglich. Von dort aus soll es dann nach Puerto Natales gehen. Mal schauen wie lange die Reise diesmal dauert…
Den Tag muss ich noch in Los Antiguos verbringen, einer Kleinstadt, in der es leider nicht viel zu sehen gibt.
Doch am Strand vom Largo Buenos Aires kann man die Zeit gut verbringen. Zum Schwimmen ist das Wasser zu kalt und der Wind pfeifft einem ins Gesicht. Zum Glück gibt es einige Grill-Nieschen, in denen man vom Wind geschützt sein eigenes Süppchen kochen kann.
Gegen 20 Uhr fährt der Bus alwaysglaciers.com Richtung El Chaltén und El Calafate vom Terminal in Los Antiguos ab. Wenn alles nach Plan läuft, bin ich dann morgen früh in El Calafate.
Heute soll das Schiff über den Largo O’Higgens endlich mal wieder ablegen. Derzeit ist windstill, dafür aber regnerisch…
Die Carbineros de Chile stehen Spalier am Bootsdeck. Unser Gepaeck wird wieder aufgenommen, diesmal unter Deck verstaut. Der Motor läuft, alle warten auf das Ablegen und den bevorstehenden Grenzübertritt nach Argentinien. Dort soll der Treck vorbei am Nationalpark Los Glaciares angesteuert werden. Doch dazu muss man zunächst einmal die XI-Region in Chile verlassen…
Die Bootsfahrt über den Largo O’Higgens wird zum dritten mal verschoben. Nachdem zuvor immer wieder das schlechte Wetter hinhalten musste, ist diesmal wieder der Motor defekt. Neue Termine für die Bootsfahrt kommen wie gewohnt nur spontan, witterungsbedingt, zustande. Nachdem wir zum zweiten Mal an Bord und wieder zurück geschickt worden sind, fühlen sich manche ein wenig verschaukelt. Doch am Seegang kann es diesmal nicht liegen…
Den Missmut einiger Traveller aufgenommen, entscheidet sich die verantwortliche Gesellschaft Robinson Crusoe spontan, Freiwillige mit dem defekten Schiffsmotorenteil nach Coyhaique mitzunehmen. Der Bus, der zweimal wöchentlich von Villa O´Higgens abfährt, ist heute morgen bereits abgefahren.
Ein paar Leute nehmen den Bus zurück nach Coyhaique… Doch dazu muss die Fähre in Pto. Yungay erwischt werden. Sie faährt dreimal täglich, zu langen Überlegungen bleibt keine Zeit. Ich fahre mit.
Die Fähre haben wir gerade noch rechtzeitig geschafft, es kann weiter gehen.
Mit dem defekten Schiffsmotorenteil auf dem Weg nach Coyhaique wird die Gruppe über Cochrane weiter bis kurz vor Pto. Guardal gebracht. Der Blick unterwegs auf die Landschaft um die Carretera Austral stimmt (fast) schon wieder versöhnlich.
Knapp 10 Kilometer vor Puerto Guadal werden wir abgesetzt. Mit dem regulären Bus von Villa O´Higgens aus wären wir heute wahrscheinlich nur bis Cochrane gekommen. Jetzt gilt es in der Gruppe auszumachen, wer beim Hitchhiking im Falle eines limitierten Sitzplatzangebotes zuerst mitfahren darf. Wir ziehen Spielkarten, das Päarchen darf nur eine Karte für beide ziehen. Ich ziehe die Nr. Eins, darf also als erster mitfahren.
Doch alle haben Glück. Ein hilfsbereiter Chilene nimmt uns alle mit nach Pto. Guadal…
Dort haben wir wieder immenses Glück. Da einige schon zuvor in Pto. Guadal gewesen sind, wissen wir wo der Minibus nach Chile Chico startet. Kurz vor 18 Uhr befinden wir uns am Supermercador Plaza und erwischen gerade noch den Bus von Martin Pescador ins über 80 km entfernte Chile Chico.
Auch diese Fahrt für 10.000 $Pesos und Farbenpracht um den Lago General Carrera ist eine Wonne für das Auge.
Dafür ist Patagonien bekannt, die Farbenpracht der Natur und Idylle seiner Berg- und Seenlandschaft.
Um 20:50 Uhr errichen wir dann nach knapp zwei Stunden Fahrtzeit Chile Chico an der Grenze zu Argentinien. Das Glück bleibt uns hold, ein Sammeltaxi von Transportes Vargas (Tel:92150890) will uns gleich fuer 6000$ Pesos/ Pers. nach Los Antiguos in Argentien bringen. Wir sind dabei.
Gegen 22:00 Uhr hat die Gruppe eine Unterkunft in Los Antiguos gefunden. Von hier aus können wir uns wieder nach Süden bewegen.
Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden. [Rosa Luxemburg]