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Nach einem langen Flug über den Altantischen Ozean, mit Zwischenlandung in Buenos Aires, landet die KLM-Maschine gegen 11 Uhr Ortszeit am Schiphol Airport in Amsterdam.
Beim erneuten Sicherheitscheck am Flughafen Schiphol, Niederlande, darf das im Flugzeug ausgeteilte Wasser nicht in den Sicherheitsbereich genommen werden. Es könnte ja gefährlich sein. Dafür kann man im Flughafen wieder wie üblich teuer einkaufen.
Die sonst sprudelnde Innenstadt von Santiago ist nicht wiederzuerkennen. Die Einkaufsstrassen sind wie leer gefegt, die Geschäfte geschlossen.
Selbst am zentralen Plaza de Armas sind gegen Mittag nicht viele Leute zu sehen. Doch irgendwo müssen sich die Menschen doch in der 8 Millionen Metropole Santiago befinden…
Ich gehe mit Hilfe des Stadtplanes zum Mercado Central an der Metro-Station Puente Cal y Canto, um dort Fisch zu essen. Hier wird nicht nur an zahlreichen Fischständen frischer Fisch feilgeboten, sondern auch gleich in den vielen Restaurants unter einem Dach hier zubereitet.
Gut gestärkt setze ich meinen Sonntagsspaziergang fort. Nicht weit entfernt an der Metro-Station Quinta Normal befindet sich das geschichtliche Nationalmuseum. Der Eintritt ist frei. Das Museum liegt im schönen Stadtpark Parque Quinta Normal im Barrio Yungay. Viele Touristen sind hier nicht zu sehen, der Park wird anscheinend mehr von Chilenen genutzt. Auf dem kostenlosen Innenstadtplan der Touristeninformation ist der Park nicht mehr zu sehen.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Parks befindet sich das Museum der Erinnerung und Menschenrechte. Der Eintritt hier ist ebenfalls gratis. In diesem Museum wird versucht die Geschichte des Landes, vor allem aus der Pinochet-Diktatur, aufzuarbeiten.
Danach bleibt vielleicht noch Zeit zu den Anfängen dieser traurigen Landesgeschichte zu gehen. Der Präsidentenpalast La Moneda befindet sich an der gleichnamigen Metro-Station. Auf der Rückseite des Moneda-Palastes wird an der Börse Bolsa de Comercio de Santiago dem gestürzten Präsidenten Allende gedacht.
Ich nutze die verbleibende Zeit in Santiago für einen Stadtbummel. Der Stadtplan der Touristeninformation hilft bei der Orientierung. Das Wetter ist schön mild, obwohl der Herbst hier schon begonnen hat.
Jedes Stadtviertel in Santiago hat seinen eigenen Charme. Wenn man in den einzelnen “barrios” der Stadt spazieren geht, erkennt man die Vielfalt und städtebauliche Abwechslung innerhalb dieser Metropole.
Wer viel und lange unterwegs ist, muss sich unterwegs auch einmal stärken. Ein weiterer Tipp, den ich für das Mittagessen bekommen habe, ist das Restaurant “El Hoyo” nahe der Metro “Estación Central”. Nicht nur das “La Piojera” in Santiago scheint hier jeder Chilene zu kennen, sondern auch das Restaurant mit traditioneller Kueche “El Hoyo“.
Um dorthin zu gelangen, geht man von der “Estación Central” ein gutes Stück die Strasse “Exposition” hinunter, bis die Calle “Gorbea” links abgeht. Nach wenigen Metern befindet man sich an der Abzweigung zur Calle “San Vicente”. Das Eckgebäude mit dem roten Ziegeldach ist dann auch schon das Restaurant. Das Essen hier ist empfehlenswert.
Heute habe ich mich wieder ins Getuemmel gewagt und bin einer Empfehlung gefolgt. In ganz Chile soll angeblich jeder das Restaurante und Bar “La Piojera” in Santiago kennen. Die Cocktails Terremoto und Volcán im Plastikbecker sind hier guenstig und das Wort Piojera soll auf chilenisch an einen ungesunden Ort verweisen. (s. Wikipedia.es) Doch auch traditionelle Kueche wird hier geboten. Also mache ich mich auf den Weg zur Metro-Station Cal y Canto beim Mercador Central. Dort verzichte ich auf die zahlreichen Fisch-Restaurants neben den Frisch-Fisch-Ständen im ueberdachten Markt.
Bis auf eine Ausnahme kennt hier jeder Gefragte die Lokalität und kann mir den Weg sagen. Das “La Piojera” erkenne ich schliesslich am flachen, gelben Gebäude neben dem Mercador. Dort angekommen bin ich anscheinend der Einzige Nicht-Chilene. Für einen der berühmten Cocktails ist es mir am Mittag jedoch noch zu früh, am Abend bin ich zum Asado eingeladen. Also probiere ich eine Cazuela vacuno, etwas typisch Chilenisches.
Nach dem Essen bin ich sehr zufrieden, die Atmosphäre hier erinnert mich an kölsche Brauhauskultur.
Auf dem Rückweg sehe ich die Vertreter der zwei grossen Lebensmittelkonzerne, die anscheinend hier in Chile den Markt beherrschen.
Nach Patagonien und Punta Arenas weht nun wieder ein anderer Wind in Chile. Weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung Chiles lebt in der Hauptstadt Santiago. Das Leben hier stellt einen Kontrast zum Leben in Patagonien dar. Auch wenn der Süden stärker besiedelt ist, als der Norden dieses 4.300 km weit erstreckten Landes, fühlt man sich in Santiago wie mitten in einem Ameisenhügel.
Ich schaue mir im Kino das Dschungelbuch an, eigentlich ein Kinderfilm. Doch lehrreich ist der Film auch für uns Erwachsene, schliesslich herrscht nicht nur im Urwald das Gesetz des Stärkern. Doch gemeinsam kann ein Rudel oder eine Gruppe stärker sein oder Intelligenz sich durchsetzen. Und der Mensch, der sich die Naturgesetze zu eigen macht, kann damit großen Schaden, aber auch Gutes anrichten.
Nach dem fiktiven Besuch im Urwald habe ich mich wieder im Dschungel der Stadt widergefunden…
… wo wieder ganz andere Regeln herrschen. Besonders nach Feierabend zeigt sich, dass eine Horde Menschen stärker als einzelne Autos ist, wenn der Weg zurück in die Höhlen zu Haus angetreten wird. Doch versucht man das Umherziehen zu filmen, halten sich alle vorschriftsmäßig an die Regeln des Straßenverkehrs.
Was bleibt einem in der Stadt, als ein ein Streifzug durch die Galerien und Passagen… Kunst und Kultur vielleicht, das was den Menschen ausmacht…
Beim Cerro Santa Lucia und der gleichnamigen Metro-Station befindet sich die Feria Artesanal Santa Lucia, die hier im Abendlicht erscheint. An den Ständen werden auch hier tagsüber allerlei Handwerkskunst und Souvenirs angeboten.
Nachdem ich nun knapp zwei Monate durch Chiles Süden gereist bin, muss ich heute wieder zurück zum Ausgangspunkt Santiago. Heute quartiere ich mich also aus dem Hostal Chiloe in der Chiloé Street 1263 aus. Von Punta Arenas kann man entweder mit dem Taxi zum Flughafen gebracht werden, oder man nutzt das günstigere Sammeltaxi von Transfer Austral. Hierzu läßt man sich einen Tag vor dem Transfer in die Liste vor Ort eintragen. Büro und Abfahrtsort befinden sich, wo die Brücke des Rio de las Minas die Straße Costanera del Estrecho de Magallanes kreuzt . Am besten man läßt sich den Standort bei der Touristeninformation am Plaza de Armas im kostenlos bereitgestellten Stadtplan von Punta Arenas markieren. Auch die Fernbusse von Bus-Sur an der nächsten Querstraße Avenida Colón 842 halten am Flughafen von Punta Arenas, wenn genügend Fahrgäste dort hinfahren möchten. Am Schalter von Bus-Sur konnte man mir vorher nicht mit Sicherheit zusagen, dass ihr Bus am Flughafen anhält.
Der Flug mit Skyairline ist günstig, wenn man rechtzeitig bucht und eine chilenische Kreditkarte zur Hand hat. Es lohnt sich einen Einheimischen zu fragen, ob man mit seiner Kreditkarte den Zahlungsverkehr abwickeln kann. Denn wie auch bei den Nationalparks in Chile, zahlen Ausländer einen höheren Preis. Die Billigfluglinie Skyairline scheint staatlich subventioniert zu sein und auf diese Weise bekommen die Chilenen wohl ihre Steuergelder zurück. Wer von Deutschland aus buchen möchte, zahlt den höchsten Preis. Für weiter Inlandsflüge in Chile kann man sich auf der Seite Chileinfo.de informieren.
Nach der Landung am Flughafen in Santiago (SCL) preisen nach dem Check-out jede Menge Taxifahrer ihre Dienste an. Ich entscheide mich jedoch für die guenstigere Variante, um in ins Stadtzentrum zu gelangen. Der Bus Centropuerto bringt die Fahrgäste direkt ab Eingang des Flughafens Santiagos auch am Abend fuer 1600 $ Pesos zu den Knotenpunkten des Stadtzentrums. Aktuell kann man sich auch dazu auf der Webseite des Flughafens Santiago informieren.
Bekannt ist Punta Arenas vor allem für die Pinguin-Kolonien vor der Haustüre. Doch die Pinguine kommen aus der Antarktis zum Brüten her und sind Ende März alle wieder verschwunden. Man könnte von hier aus nach Feuerland hinunter, doch meine Zeit in Chile läuft langsam ab. So bleibt mir in Punta Arenas nur noch die Zeitung El Pingüino und die Stadt mit Hilfe des Stadtplanes aus der Touristeninformation am Plaza de Armas anzuschauen.
Punta Arenas ist klein und beschaulich. Den Randbezirk schaue ich mir mit dem Bus an. Hier sind vornehmlich Privathäuser zu sehen. Ich habe den Eindruck dass die Stadt außer der geografischen Lage nicht besonders viel zu bieten hat. Wer weiter nach Feuerland will oder zur rechten Zeit die Pinguine hier betrachten möchte, ist hier genau richtig. Andere fliegen nach Punta Arenas, um von dort aus in den ca. 400 km entfernten Nationalpark Torres del Paine zu gelangen. Bus-Sur fährt täglich von Punta Arenas unter anderem zum Park Torres del Paine.
In der GEO berichtet ein anderer Traveler über die Reise ans Ende der Welt. Andere waren rechtzeitig vor Ort, wie man in ihren Reiseberichten lesen kann.
Weblinks:
Ich schaue mir die Stadt an und erfreue mich der bunten Häuser in Punta Arenas. Dabei muss ich sofort an Valparaíso denken. Doch hier befinde ich mich viel weiter südlich an der Magellanstraße. Die großen Satellitenschüsseln der Telefonbetreiber erinnern einen stets daran, dass man fast am Ende der Welt angelangt ist. Das Stadtleben hier finde ich jedoch nicht außergewöhnlich, eine Freihandelszone (zona franca) soll Leute anlocken. Außerdem wird der Friedhof der Stadt in den Reiseführern angepriesen. Es gibt Leute, die sich dafür faszinieren können.
Besonders tolle Angebote kann ich hier nicht entdecken… und fahre bald wieder mit dem Bus zurück in die Innenstadt.
Im Hostal Chiloe lerne ich Wen aus China kennen. Stolz will ich ihm beim kochen erzählen dass ich in Puerto Natales einen Radfahrer kennengelernt habe, der in Canada gestartet ist und seit drei Jahren auf dem Weg nach Feuerland ist. Ja, er ist auch mit dem Rad unterwegs, ist jedoch im Mai 2012 in Shanghai gestartet. Nachdem er nach Asien den Mittleren Osten durchquert ist, ging die Reise zunächst durch Afrika. Nach dem Sprung von Südafrika an die Süddspitze Südamerikas soll dieser Kontinent nun bis Alaska mit seinem Drahtesel bereist werden. In China haben sie schon einen TV- Bericht über ihn gebracht und er blogt immer von unterwegs, wenn möglich.