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Feliz auf der Traumstrasse Carretera Austral
…gegen 5 Uhr wache ich noch einmal in Pto. Guadal in meinem Zelt am Straßenrand auf. Irgendetwas hat an meinem Zelt gerüttelt. Mein großer und kräftiger Beschützer auf vier Pfoten schlägt an. Danach ist Ruhe, das Teilen meines Abendessens hat sich anscheinend gelohnt. “Jetzt kann ich auch gleich aufstehen”, denke ich mir weiter. Bevor es wieder hell wird, baue ich mein Zelt in Pto. Guadal ab und gehe los.
Zufällig sehe ich am frühen Morgen, wie ein großer grüner Bus mit vergitterter Frontscheibe und Sitzbezügen von “Catamarenes del Sur” und “Navigation Hotel Parque” abfahren will. Es sind nur der Fahrer und ein Beifahrer an Bord. Ich frage nach einer Mitfahrgelegenheit und sitze schließlich um 06:20 Uhr mit im Bus.
“Ich will in südliche Richtung”, sage ich den Beiden. So werde ich nach einer halben Stunde Fahrt um 06:50 Uhr bei Puerto Bertrant abgesetzt. Es ist kühl und ich habe Hunger. Der Gaskocher leistet gute Dienste, ich bin froh noch ein altes trockenes Brötchen in meiner Tasche gefunden zu haben. Es wird in heißer Brühe aufgeweicht und dienst als Frühstück.
Später dann gegen 10 Uhr nach Cochrane.
Von Puerto Ibanez um den Lago General Carrera
Um Acht Uhr nehme ich eine kalte Dusche. Am Vorabend ist die Dusche bei Felidor noch warm gewesen, in der Nacht hat er wohl den Heizer ausgestellt. Meine Begleitung, Mark und Aundry aus den Vereinigten Staaten, wussten darüber Bescheid. Wir hätten vorher bei Felidor Bescheid geben müssen, erfahre ich dann hinterher beim Frühstueck auf dem Gaskocher.
Felidor bringt uns anschliessend wie vereinbart mit seinem Wagen zum Hafen. Um 09:30 Uhr geht es los und ich merke wieder, dass ich wohl zu viele Klamotten mit habe. Doch irgendwie geht schon alles in den Rucksack. Kurze Zeit nach der Abfahrt kommen wir in eine Straßensperre im Ort. “Hoffenlich macht das keine Probleme, um die Fähre nach Chile Chico zu erreichen”, denke ich mir. Doch der Hafen ist gar nicht weit entfernt, ein paar Minuten Fahrt. Am Hafen Ibañez holen wir im Büro fuer 2.100 $P./ Pers. die pesaje fuer das Schiff ueber den wohl zweitgroessten See in Südamerika.
Zur Abfahrtszeit um 11 Uhr rast noch ein silber-grauer Wagen an und liefert ein Paärchen mittleren Alters ab. Das das Paärchen scheinen wir noch gewartet zu haben, bis die Pilchero schließlich ablegt. Im Wasser schippern wir an einem Felsen vorbei, in dessen Mitte die argentinisch-chilenische Grenze verläuft.
Nach 1,5 Stunden Fahrtzeit erreicht die Pilchero um 13:30 Uhr das Ufer von Chile Chico.
Hier ist man anscheinend bemüht Touristen zunächst im Ort zu halten. Man weiß, die meisten nutzten den Ort als Durchgangsstation, um über Argentinen einfach(er) weiterreisen zu können.
Von Chile Chico aus will ich eigentlich weiterfahren, doch das wird nicht so einfach.
Das Paärchen aus den Vereinigten Staaten läuft nach dem Anlegen vor. Hiermit trennen sich unsere Wege.
Zunächst suche ich die Touristeninformation oder irgendeinen Anhaltspunkt für die Weiterreise auf. In dem kleinen Ort werde ich auch schnell fündig und habe Glück, nicht in die Mittagspause von 14-15 Uhr zu geraten. Im Oficina de turismo der Provinz erfahre ich, welche Möglichkeiten der Weiterreise bestehen. Ein Tourismusbüro der Regierung befindet sich am zentralen Platz (Plaza de Armas). Gegenüber dem Supermarkt auf der Haupstraße Av. Bernando O´Higgens zeigt man mir auf der mapa, wo Martin Pescador sein “Büro” hat. Es ist nicht weit weg in dem kleinen Ort.
Er fährt nach eigenen Angaben morgens um 10 Uhr nach Pto. Tranquilo (16.000 $P.). Die Fahrt nach Los Antiguos in Argentinen startet bei ihm derzeit um 10 Uhr und 16 Uhr (10.000 $P.).
Buses ECA betreibt ebenfalls ein Sammeltaxi und soll heute um 17 Uhr Richtung Süden nach Puerto Guardal fahren. Er startet ebenfalls auf der Av. Bernando O´Higgens. Man sieht seinen (roten) Transporter in der Seitenstrasse stehen.
Auf Anrufversuche wird nicht immer sofort reagiert. Es dauert, doch schliesßlich werde überraschender Weise noch am selben Tag mitgenommen.
In Chile Chico sei der nächste Campingplatz ca. 18 km entfernt, es sei denn man campt bei jemandem im Garten. An Unterkünften mangelt es in dem kleinen Ort jedoch nicht. Man wird gerne aufgenommen. Ein Strand und touristischen Angeboten wird noch gearbeitet, wie mir von offizieller Stelle versichert wird.
Ich habe es aber geschafft am Nachmittag weiterzukommen und sitze für 8.000 $ Pesos mit lauter Einheimischen im Sammeltaxi nach Puerto Guardal. Die Fahrt auf der Schotterpiste oberhalb des Ufers vom Largo General Carrera ist wunderschön.
Unterwegs müssen wir eine Zwangspause einlegen, auf der Serpentinenstraße ist ein alter schwer beladener Transporter liegen geblieben. Man kann die Aussicht genießen, sich mit den Leuten unterhalten und am Straßenrand paramela hierba zum Tee Kochen pflücken. Nach Behebung der Panne gegen 19 Uhr am paso las llaves kommt uns der Kleinbus von Pescador aus Richtung Pto. Guardal entgegen.
Während der Busfahrt und gemeinsamen Pause unterwegs habe ich mich mit der etwas älteren Marie unterhalten. Sie schreibt mir ein Adresse für die Übernachtung in Pto. Guadal auf. Außerdem schenkt sie mir eine Packung Kekse. Ich werde sie gut gebrauchen können, meint sie dazu. “Wie nett” , denke ich mir dabei.
Um 20 Uhr werde ich im 106 km- entfernten Puerto Guadal abgesetzt. Um 10 Uhr am nächsten Tag fahre der nächste Bus (autobus blanco) vom Supermercador Plaza ab, heißt es noch auf Nachfrage.
Also suche ich zunächst diesen Ort für die Weiterfahrt am nächsten Tag. Eines weiß ich jetzt, die Busse verlassen die Orte wohl nur am Morgen. Da sollte man schon wissen, wo man sich zu welcher Zeit befinden sollte.
Ich treffe auf einen kleinen Supermarkt, doch es ist nicht der Gesuchte. Ich will weiter suüdlich nach El Maitén. “Dorthin fahren keine Busse” bekomme ich zur Antwort. Zuerst heißt es, es fahren überhaupt keine Busse ab. Nach geäußertem Unverständnis heißt es dann, am nächsten Tag fahre ein blauer Bus vor Ort nach Pto. Tranquilo weiter im Norden. Der Bus fahre aber nicht über El Maitén. Der einzige Weg nach El Maitén weiter südlich zu kommen, sei wandern. Ich suche den anderen Supermarkt auf. An der Ecke sehe ich noch einen Busfahrer stehen und frage ihn. Er meint, ich müsse ca. 10 km zur Kreuzung Richtung Cochrane laufen. Beim Supermarkt angelangt, wo ich eigentlich hin wollte, sagt mir freundlich, am nächsten Morgen um 10 Uhr fahre ein Bus nach Cochrane im Süden. “Endlich!”, denke ich mir freudig überrascht. “Jetzt nur noch die Unterkunft für die Nacht suchen.” Ich suche die Adresse, die mir Marie im Bus gegeben hat. Irgendwann höre ich auf zu zählen, wie oft ich die entsprechende Straße in Pto. Guardal auf- und abgelaufen bin. Außerdem ist es schon dunkel, Hausnummern kann ich keine finden. Mir kommt schließlich alles etwas skuril vor. Irgendwann entscheide ich mir, mein Zelt mitten in der Stadt auf dem Grünstreifen neben der Straße aufzubauen. Auf das zuvor gekaufte Bier verzichte ich, schließlich kann ich ja später nicht ständig auf die Straße pinkeln. Ich mache mir schnell einen Freund, einen der geläufig anzutreffenden Straßenhunde. Er ist groß, stark und mag mich anscheinend. Der Nachteil an der Sache, er ist hier nicht allein und um mich gut verteidigen zu können, muss er zunächst sein Revier markieren. Mein Zelt steht auf seinem Revier… Doch dafür beschützt er mich auch in der Nacht. ..
Coyhaique – Ab jetzt wird die Weiterreise komplizierter…
Heute habe ich etwas laenger geschlafen, als geplant. Der Wecker hat nicht geklingelt. Wahrscheinlich weil ich den Flug- und Ruhemodus in meinem Handy eingeschaltet hatte. Aber alles halb so wild, nach 9,5 Stunden Schlaf habe ich dann das Fruehstueck gegen 10:30 Uhr in meiner Hospedaje Bolibiar eingenommen. Fuer 2000$ Pesos braucht wohl auch nicht viel mehr als zwei Broetchen mit Kaese, einem mir unbekannten Fruchtgelee und Pulverkaffee zu erwarten.
So komme ich allerdings erst gegen Mittag zum Bus Terminal Municipal in Coyhaique. Ohne Plan wo und wie es weiter gehen soll, muss ich mich hier erstmal orientieren. Eines ist jedoch klar, ich will weiter in den Sueden Chiles.
Am Bus-Terminal Municipal befinden sich wie immer einige Schalter der regionalen Busgesellschaften. Bald musste ich erfahren, dass es fuer eine Weiterreise nach Sueden von Coyhaique aus wohl zu spaet ist. Interessant ist auch zu erfahren, wie weit das Konkurrenzdenken der Busunternehmer vorangeschritten ist.
So muss ich jeden einzelnen der fuenf Schalter abklappern, um meine notwendigen Informationen fuer die Weiterfahrt nach Sueden zu bekommen.
So erfahre ich, dass es im Bus-Terminal Municipal in Coyhaique zwei Busgesellschaften gibt, die in den Sueden fahren. Sao Paulo viajes und Aquillas Patagonicas fahren einmal taeglich um 09:00 Uhr bzw. 09:30 Uhr von Coyhaique ab. Queilen Bus und Buses Terraustral fahren ausschliesslich in den Norden, Transaustral Bus nur nach Osten.
Auf die Frage mit welchen anderen Busgesellschaften man denn ueberhaupt oder am Nachmittag nach Sueden komme, bekommt man zur Antwort: “Es gibt keine anderen Busse.” Fragt man nach dem Sitz von Becker Buses, eine im Terminal nicht vertretenen Gesellschaft, will sie hier niemand kennen. Auch von anderen Moeglichkeiten, am Nachmittag von Coyhaique weiter in den Sueden von Chile reisen zu koennen, erfaehrt man hier nichts. Einmal wird man freundlicherweise an das Kiosk fuer weitere Informationen verwiesen. Doch man trifft ja auch jeden Tag Deutsche mit aehnlichen Problemen, so auch hier. Bald erfahre ich von Bussen gegenueber den zwei grossen Supermaerkten vor Ort, die den Transport am Nachmittag uebernehmen.
So unterhalte ich mich mit den Leuten von Bus Figueroa und anderen auf der Strasse. Sie fahren am fruehen Nachmittag Richtung Lago Buenos Aires. Sie fahren nicht auf der Ruta 7 bzw. Carretera Austral, sondern nehmen die Strasse weiter oestlich an der Grenze zu Argentien. Daher heisst der See an der oestlichen Seite auch Lago Buenos Aires. Am Westufer des gleichen Sees, immer der Carretera Austral entlang, heisst er Lago General Carrera.
Die “privaten” Busse fahren nachmittags nach Cerro Castillo und Puerto Ingeniero Ibânez am Nordufer des Sees. Wer den See nach Chile Chico ueberqueren moechte, nimmt vom Hafen Ibânez die Faehre. Doch aufgepasst, sie faehrt von dort aus angeblich nur morgens ab.
Wie mir einer der Fahrer erklaert, fahren viele Touristen nach Chile Chico, um von dort aus ins benachtbarte Argentien zu gelangen. Von Argentinen aus ist die Weiterreise in den Sueden naemlich viel einfacher und unkomplizierter. So nehmen die meisten die Route via Argentinen, um u.a. in den Sueden Chiles zu gelangen.
So habe ich also noch genuegend Zeit, um weiter in den Sueden zu gelangen. Auf der Suche nach einem Internetcaf{e, hier “Cyber” genannt, lande ich bei Cyber Mani am Boulevard Paseo Horni Richtung Plaza de Armas. Doch hier macht man bei meiner Ankunft erstmal die Schotten dicht, von 13-14 Uhr wird das Internetcafé erstmal fuer die Mittagspause geschlossen. Doch zum Glueck gibt es in Coyhaique ja auch noch ein weiters Cybercafe, das geoeffnet hat.
Bin mal gespann, wie es weitergeht…
Um 18:45 Uhr bin mit einem Päarchen aus Colorado, USA, bei meiner neuen Unterkunft in der Nähe von Puerto Ibanez angelangt.
Es gibt eine Dusche mit Warmwasser, WC und nette Mitbewohner.
Der Hengst fasst seltsamerweise schneller Vertrauen zu mir. Ich werde erstmal gründlich beschnuppert… Die Stute braucht etwas länger, will mich dafür aber fast auffressen. So gut können meine Füße dich gar nicht riechen..
Die wichtigsten Fakten fuer die suedliche Weiterfahrt vom Bus-Terminal Municipal in Coyhaique ueber die Carretera Austral:
- Sao Paulo viajes: Coyhaique-Puerto Tranquillo (10.000 $ P.)- Puerto Bertrand (12.000 $ P.)- Cochrane (14.000 $ P.). Abfahrt: 09:00 Uhr.
- Aquillas Patagonicas: Coyhaique-Puerto Bertrand (11.000 $ P.). Abfahrt: 09:30 Uhr
Von Puerto Cisnes weiter nach Coyhaique
Die Fähre kommt heute am frühen morgen um 05:30 Uhr in dem kleinen Ort Puerto Cisnes in der Región Aysén (s. Mapa) an. Zuvor wurden in der Nacht auch andere Anlegestellen angesteuert. So bequem die Sessel im Passagierbereich auch sind, in einem Bett schläft es sich schon besser. Angekommen im Dunkeln an einem fremden Ort, ohne Plan, wie und wo es weitergeht…
Die zwei Deutschen Mädels, die ich auf der Fähre kennengelernt habe, bleiben lieber allein. Eine neue Dreierkonstellation würde die Freundin, die für drei Wochen zum Reisen zu Besuch ist, wohl nicht so gut finden.
Beim Verlassen der Fähre spricht mich dann aber Elias an, mit dem auf der Fähre eine “Zigarette” lang gesprochen habe. Er will irgendwo hin, um dort zu arbeiten. Was und wo genau, habe ich nicht verstanden.
Wir machen uns also zusammen los in die kleine Ortschaft Puerto Cisnes. Irgendwann treffen wir auf ein Hospital nahe der Touristeninformation (Ecke Jose Marìa Caro/ Rafael Sotomayor), dessen Eingangsbereich geöffnet ist. Die warme Sitzgelegenheit kommt uns gerade recht, sogar eine saubere Toilette gibt es. Für Notfälle ist es trotzdem immer gut, mit ausreichend Klopapier und Seife bewaffnet zu sein.
Ich zünde später meinen Kocher an und bereite uns einen Kaffee zu, auch meine Trockenbananen kommen bei Elias aus Ancud auf der Insel Chiloé gut an. Irgendwann wird es dann schlagartig hell und wir machen uns auf die Suche nach der Bushaltestelle. Elias sucht noch einen Bankautomaten, doch am frühen Morgen ist noch fast alles geschlossen. Da er kein Geld hat, will ich ihm mit 1000$ Pesos aushelfen. Nach einem kleinen Rundgang finden wir die Haltestelle in dem kleinen Ort. Zwei Busse sollen von hier aus täglich vorbeikommen, am Sonntag aber nur einer. Um 10 Uhr soll es endlich nach einer langen Nacht soweit sein. Kurz nach 10 Uhr sehen wir den Bus ankommen. Er hält weit hinten an, macht dann die Warnblinkanlage an und bleibt stehen. Konfusion. Wenig später kommt der gut besetzte Bus wieder ins rollen und Jaime, der Fahrer, hält neben uns an. Er steigt aus und hält eine Passagierliste in der Hand. Erneut Konfusion. Hätte ich vorher bei buses terraustral in Puerto Cisnes reservieren muessen? Ja, besser schon. Doch ich werde mitgenommen und sitze schließlich auf dem Beifahrersitz mit Panaoramablick.
Die Fahrt von Puerto Cisnes nach Coyhaique kostet mich 6000$ Pesos, Elias “leiht” sich von mir 3000$ für die Fahrt. Er muss ja früher aussteigen.
Die 190 km auf der Carretera Austral sind in dem bequemen Reisebus ein optischer Hochgenuss. Grüne Berglandschaft und schneebedeckte Gipfel säumen den Asphalt. Auf der Fahrt unterhalte ich mich mit dem Fahrer Jaime, dem ehemaligen Seemann. Gegen 12 Uhr passieren wir das Naturreservat Manihuales,kurze Zeit später wird eine 15- Minütige Pause an einem Imbiss gemacht.
Um 14:30 Uhr komme ich erschöpft in Coyhaique an. Das schöne Panorma ist zum Schluss an mir wahrhaftig vorbeigezogen, seit dem Vortag um 7 Uhr bin ich schliesslich unterwegs. Ich orientiere mich um das Busterminal in Coyhaique herum, schliesslich brauche ich noch eine Uebernachtungsmoeglichkeit. Ein Campingplatz soll wohl irgendwo in der Nähe sein, am liebsten würde ich jetzt jedoch einfach in ein Bett fallen. Doch wo schlafen? Das Patagonia Hostel, dass im Lonely Planet eingetragen ist, ist schon belegt. So nehme ich erstmal die erstbeste Hospedaje auf dem Rückweg….
Das Zimmer in der Hospedaje “Simon Bolibar” (Simòn Bolivar Nr. 616)ist schön und ich habe fuer 10.000$ Pesos ein Einzelbett. Jetzt erstmal ausruhen…
Nach anderthalb Stunden Schlaf gucke ich mir anschließend die Stadt an.
Nach dem Rückweg schwatze ich beiläufig mit dem Gast gegenüber meines Zimmers. Rodrigez, der “profesor de ciencia”, Schwerpunkt “investigationes”, ist auf der Durchreise. Für tiefgreifende Gespräche ist es für mich auch schon zu spät. Morgen ganz früh macht er sich eh wieder auf die Heimreise.
Wird mich das Inselglück verlassen?
Kurz vor Sieben Uhr stehe ich auf, um um 08 Uhr den Bus vom Terminal Municipal in Castro nach Quellión im Süden von Chiloé zu bekommen.
Entlang der Hauptstrasse am Plaza de Armas blicke ich ein letztes Mal auf die große gelbe Kirche. Ich gehe die Straße San Martin immer geradeaus weiter, am Bustermial von Cruz del Sur für die Fernbusse vorbei. An der Ecke Argento Aldea befindet sich das Busterminal für den Busverkehr auf der Insel Chiloé.
Bei der 1,5 Stunden Fahrt auf der Ruta 5 geht es unter anderem an Fischzuchtanlagen und weiß-blau gestrichenen Häusern vorbei. Ca. 15 km. vor Quellión taucht der Bus in den Nebel ein, der sich zuvor auf die Bäume ringsum gelegt hat. Einen kurzen Moment sieht man nichts mehr, kann nur verbranntes Kaminholz riechen. Doch es lichtet sich schnell wieder, wir fahren links am Parque Tantauco vorbei und passieren wohl eine Synagoge.
Um 09:30 Uhr hält der Bus an der Parada am Hafen von Quellión. Da ich mich nicht auskenne, gehe ich zunächst Richtung Wasser. In Castro habe ich erfahren, dass eine heute Fähre heute um 11 Uhr ausläuft, doch ich weiß nicht wo genau. Ich frage unten am Ende der Straße Hafenarbeiter, wo ich hin muss. Sie schicken mich links die Uferstraße entlang. Auf der linken Straßenseite ist ein Laden nach dem anderen, irgendwo da muss das Büro sein, zu dem ich hin will.
Ich gehe die Straße ca. huntert Meter entlang und treffe auf einen Passanten. Wo ich denn genau hin muss, frage ich. Er schickt mich wieder zurück, ich müsse auf die Parallelstraße oberhalb, er schreibt mir einen Straßennamen auf. Langsam werde ich nervös, bald soll doch die Fähre auslaufen. Also wieder mit Sack und Pack zurück. Unterwegs frage ich nochmal in einer Ferreteria nach. Der freundliche Ladenbesitzer schickt mich in englischer Sprache gesprochen nun wieder zurück, ich müsse der Straße einfach noch weiter folgen. Gesagt, getan. Nach vielleicht 300 Metern stehe ich vor dem Büro von Naviera Austral. Doch die Rollläden sind alle unten, das Büro ist nicht besetzt. Oberhalb von dem Gebäude sitzt ein Arbeiter und schaut aufs Meer hinaus. Ich finde eine Treppe hinauf, gehe in die Baustelle hinein und frage ihn, ob er mir weiterhelfen kann. Er weiß nicht viel. Eines weiß ich aber umso besser, die Zeit bleibt nicht stehen. Also auf die Parallesstraße oberhalb hinauf. Schnell treffe ich auf einen äußerst hilfsbereiten Chilenen, mit dem ich mich unterhalte. Er zeigt mit dem Finger auf die An- und Ablegestelle der Fähre, die nicht weit weg gelegen ist. Der Mann bringt mich zurück zum Büro unterhalb, dass weiterhin verschlossen ist. “Weil heute Samstag ist?”, frage ich mich. Zumindest weiß ich jetzt schon mal ein bischen mehr…
Vor dem Büro hat eine ältere Dame eine Autopanne, der Reifen hat einen Platten. Ob ich ihr weiterhelfen könne, frage ich. Vielleicht kann sie mir ja auch noch weiterhelfen. “Nein, nicht nötig” sagt sie und schließt eine elektrische Luftdruckpumpe an ihre Batterie an.
Eine Fähre fahre heute um 17 Uhr, sagt sie mir, sie würde sie heute nehmen. Verwirrung, und Erleichterung.
In der Zeit kommt eine jüngere Frau herbei und schließt das Büro vor uns auf. Es geht also doch heute noch weiter, denke ich erleichtert. Kurz nach 10 Uhr stehe ich bei ihr am Tresen und kaufe das Ticket für die Fahrt aufs Festland heute.
Ab 16 Uhr ist embarcacion, an Bording also. Die Zeit bis dahin kriege ich schon irgendwie rum… Dann betrete ich das Schiff.
Das Bier, dass ich mir noch kurz vor dem Gang an Bord gekauft habe, kann ich hier wohl nicht trinken. Es herrscht an Bord absolutes Alkoholverbot. Der Blick aufs Meer, die neben uns tänzelnden Delfine und der Sonnenuntergang entschädigen es jedoch wieder.
Auf dem Schiff höre ich zwei Mädchen hinter meinem Sitzplatz deutsch parlieren. “Ständig trifft man Deutsche hier”, denke ich mir. Man redet mal wieder deutsch miteinander, mal eine Abwechslung für mich. Die Zwei wissen genauso wenig wie ich, wo es jetzt genau hingehen soll, wo die nächste Unterkunft ist, etc. pp. Also genauso wie ich, einfach mal keinen blauen Dunst. Mal schauen, was in der nächsten Zeit so passiert.
Ich schaue mir an Bord den Sonnenuntergang an, wir verlassen die X Región De Los Lagos. Bald schippern wir schon in die XI Región Aysén, wie auf der MAPA-REGION-DE-AYSEN zu sehen.
Der Castro-Transport
Heute mache ich einen Ausflug auf die andere Inselseite von Chiloé, nach Cucao. Eine gute Stunde Fahrzeit muss dabei eingelant werden.
Dort will ich mir die Umgebung und Nationalpark Parque Chiloé anschauen. Vom Terminal Municipal in Castro (Calle San Martin/ Argento Aldea) fahren alle Nahverkehrsbusse auf der Insel. Das Terminal befindet sich nur Stueck hinter dem Terminal von Cruz del Sur (Calle San Martin) fuer die Bernbusse bis nach Santiago.
Vom Terminal Municipal fahren fast stuendlich Busse in alle Richtungen. Abfahrt ist um 9:35 Uhr, bei der Fahrt kann man sich gut die Insel anschauen. Eine Fahrkarte fuer Hin-und Rueckfahrt ist billiger. Die Einzelkarte von Castro nach Cucao kostet derzeit 1750$ Pesos, ida y vuelta 2300$ Pesos. Los geht´s…
Nach einer guten halbe Stunde Fahrt glaube ich am Wegesrand einen alten ausgeschlachteten Bus wiederzuerkennen, den ich auf dem Weg von Ancud nach Castro gesehen haben will. “Fahren wir etwa wieder nach Norden?”, frage ich mich. “Dabei will ich doch nach Westen an die Kueste. Wie auch immer, alles scheint richtig zu sein. Um 10:45 Uhr kommt der Bus am Nationalpark Chiloé der CONAF an. Der Eintritt in den Park kostet 1500$ Pesos fuer einen Erwachsenen.
Zu Beginn bekommt eine mapa ausgehaendigt, auf dem der Wanderweg markiert ist. Kurze Zeit spaeter erreicht man eine Infostelle der CONAF und kann dort u.a. guenstig Merchandising-Artikel kaufen. Ein Mini-Museum ist vorhanden, es folgt eine Cafè und die Rezeption fuer das Camping vor Ort. Eine Uebernachtung im Park kostet 5000$ Pesos pro Erwachsener/ Nacht.
Einige Leute machen davon auch Gebrauch, vor allem Chilenen. Der Ort ist sehr ruhig und mitten im Grünen. Man hört den Pazifik rauschen, Zugang zur ruhigeren gelegenen Bucht in unmittelbarer Nähe scheint es aber nicht zu geben.
Ich folge unentwegt auf den Holzstegen durch den Park. Sie bilden eine Schneise durch das dicht bewachsene Grün. Um kurz vor 12 Uhr höre ich außer den Vögeln und dem Meer kurz eine Sirene aufheulen. Da es kurz vor Zwölf sind, denke ich an einen Probealarm wegen potentieller Tsunamiegefahr. Es scheit sich bestätigt zu haben. Die Sirene heute zweimal auf und verstummt dann auch wieder.
Auf dem Aussichtspunkt Mirador kann ich auf das Meer in der Ferne, die Bucht in der Nähe und über die Bäume im Park schauen. Bald dahinter folgt der Rundweg El Tepual. Eine Wanderzeit von 40 Minuten wird angegeben. Ich gehe den Rundweg viel schneller, ohne die Schilder am Stegesrand zu lesen. Ich habe mir nur einen kleinen Spazierpark im Park vorgenommen , um einen Eindruck zu gewinnen. Schliesslich muss ich heute auch wieder zurück nach Castro kommen.
Im Bus auf dem Hinweg bin ich auf ein weiteres Anlaufziel in der Umgebung aufmerksam geworden. Dort hängt ein Poster mit Abfahrtszeiten zur Muelle las Almas. Der Bus soll um 13 Uhr vom Parkeingang aus starten. Ich beeile mich, um ihn noch zu bekommen…
Nach dem Tagesausflug mit dem Bus von der Estación Municipal in Castro zum Nationalpark Chiloé und der Muelle de las Almas kehre ich abends wieder in meine Unterkunft zurück. Auf dem Stadtplan sieht man am Ufer unterhalb des Hafens die Straße Eusebio Lillo eingezeichnet, in der ich gut und günstig untergekommen bin.
Buenos dias Chiloé
Um 06:40 Uhr muss ich heute in Valdivia gegenüber vom Busbahnhof aufstehen, um rechtzeitig meine Notunterkunft zu verlassen. Bis zur Abfahrt von Cruz del Sur nach Chiloé um 10:20 Uhr Ortszeit, habe ich noch Zeit ins Internetcafé (Cyber) am Busterminal zu gehen.
Im Bus sehe ich am laufenden Display dass Manzilla Ruiz Victor seit 02:31:13 Stunden den Bus lenkt. Außerdem lese ich “Chofer no debe conducir más de 5 horas.” Wir fahren auf die autopista immer weiter Richtung Süden, bis gegen 13 Uhr bei Llanquihue anstelle des grauen Straßenbelages wieder das Blau des gleichnamigen Sees zu sehen ist. Kurze Zeit später zeigt sich der Vulkan von Osorno durch die Seitenscheibe in voller Pracht.
Um 13:45 Uhr fährt der Bus das Busterminal Municipal in Puerto Montt an, um daraufhin wenige Minuten später die eigene Busstation von Cruz del Sur und Pullmann anzusteuern. Der Bus steuert anschließend weiter nach Süden, um gegen 15 Uhr vom Festland in Parqua nach Chacao auf der Insel Chiloé überzusetzen.
Die Fährfahrt dauert eine halbe Stunde.
Die Fahrt mit der Fähre muss nicht extra bezahlt werden, sie ist im Fahrpreis des Bustickets inbegriffen. Wer nur die Fähre nutzen will, kann sich über die Fährzeiten und Preise auf der Webseite von navieracruzdelsur.cl informieren.
Eine weitere halbe Stunde dauert dann nach dem Anlegen der Fähre die Fahrt bis zum Busterminal in Ancud um 16:05 Uhr.
Die restlichen ca. 90 Kilometer nach Castro in der Inselmitte werden in einer guten Stunde erreicht. Die Fahrt nutze ich, um mir die Insel anzuschauen und sehe dabei durch die Fensterscheibe immer wieder Caterpillar-Baufahrzeuge am Straßenrand stehen. Gegen 17:30 Uhr erreicht der Bus Castro und fährt an den ersten Palafitos im Norden der Stadt vorbei. Diese auf Holzstegen gebauten Häuser haben eine besondere Historie und waren Wohnsitz für und der armen Bevölkerung.
Heute werden diese Gebäude privatisiert und als interessante touristische Anlageprojekte verkauft. So entstehen heute daraus Hotels und Unterkünfte für die Touristen. Zudem werden die Palafitos als Touristenmagnete vermarktet.
Ich suche eine günstige Unterkunft in Castro und suche zunächst einen Tipp im Lonely Planet Reiseführer auf. Dazu bewege ich mich zunächst einmal in Richtung Ufer unterhalb des Busbahnhofes.
In Castro bestehen zahlreiche Möglichkeiten für eine günstige Unterkunft. Die Leute vor Ort vergeben gerne ein Zimmer bzw. Bett für ungefähr 10.000 $ oder weniger pro Nacht. In der Straße Eusebio Lillo (s. mapa de Castro im folgenden Blog-Post) No. 159 schaue ich mir zunächst eine Hospedaje für 9.000 $/ Nacht mit Meerblick an. Sie gefällt mir sehr gut, doch habe ich am Busterminal schon der Frau zugesagt, mir ihre Unterkunft für 8.000 $/ Nacht direkt am Ufer anzuschauen. Ich bin begeistert.
Kaffeefahrt auf Punucapa
Um 12 Uhr mittags mussten wir die Unterkunft zunaechst verlassen. Meine chilenische Begleitung muss heute abend zurueck nach Santiago, die Arbeit ruft. Wir machen alles in der Unterkunft von Marivel sauber, in der wir die letzten Naechte verbracht haben. Jetzt brauche ein Zimmer, um diese Nacht alleine zu verbringen. Alles wird mit Marivel und Hilfe meiner chilenischen Unterstuetzung abgemacht. Heute Nacht soll ich fuer 10.000$ P. in einem anderen Zimmer mit Gemeinschaftsbad verbringen. Abgemacht. Wir deponieren vorerst unser Sachen bei Marivel in einem alten Schuppen auf dem Gelaende, um den Tag noch gemeinsam verbringen zu koennen. Es soll zum Abschluss heute eine Bootsfahrt um Valdivia werden, um die Stadt einmal von einer anderen Perspektive sehen zu koennen. Bei den zahlreichen Promotern an der Uferpromenade haben wir schliesslich einer “wunderschönen” Bootsfahrt” mit ausgedehntem Landgang und Einkehrmoeglichkeit auf der Halbinsel Punukapa eingewillt. Für 6.500$ Pesos sind wir dabei.
Bis die Tour um kurz vor drei Uhr beginnt, schauen wir uns noch den Merkador Muncipal an. Dieser befindet sich im mehrstoeckigen Gebaeude auf der gegenueber liegenden Strassenseite des Merkador Fluvial am Ufer. Meine Begleitung kauft hier Mitbringsel und Erinnerungsstuecke. Ich kaufe mir einen Mapuche-Poncho. Wer weiss wie kalt es bei meiner Reise weiter in den Sueden Chiles wird.
Es beginnt die Bootsfahrt. Tourguide Mauricio stellt sich vor und wird uns bei der folgendenVeranstaltung begleiten. Wir cruisen den Fluss Calle Calle am Ufer entlang und begeben uns in immer tieferes Fahrwasser. Waehrend der ca. 45-Minuetigen Fahrt erzählt uns Mauricio Geschichten. Leider verstehe ich nicht viel auf dem ueberfuellten Dampfer, das Motorengeraesch uebertrumpft seine Mikrofonstimme.
An Land angekommen warten bereits Kinder, Pferde und ein Gespann auf Kundschaft. Wir entscheiden uns anderen Teilnehmern den Spaziergang anzutreten, immer Maurico hinterher. Unser Weg fuehrt schliesslich zur angepriesenen Einkehrmoeglichkeit. Als erstes faellt mir ein Kindertrampolin auf, daran ein grosses Schild: “15 Min. 1000$P”. Der erste Eindruck stiftet Verwirrung. Die Besuchergruppe sammelt sich an an den Tischen und waehlt nun das Mittagsangebot. Almuerzo fuer 6000$ Pesos. Wir entscheiden uns lieber gegen das Essen und spazieren etwas auf dem Gelaende herum.
Irgendwann haben dann alle gegessen und getrunken. Die Tour geht weiter. Mauricio fuehrt uns zu einem grossen alten Baum. Er fragt uns, ob ein Geschichtslehrer anwesend sei. Eine Frau meldet sich. Dieser Baum ist wohl 280 Jahre alt, Mauricio erzaelt uns die Geschichte des Baumes. Mapuche- Indianer haetten ihre Kinder bei einem Angriff der Spanier auf diesem Baum versteckt. So konnten sie hier ueberleben. Weitere Geschichten folgen… Am Ende heisst es, das Berühren dieses Baumes übertrage positve Energie. Einige glauben daran.
Danach geht es weiter… Wir landen in einem “Museum”. Fuer die ca. 60-Mann starke Gruppe sind Stuehle aufgestellt. Nachdem alle Platz genommen haben, bekommt jeder ein kleines Glaeschen Sidra in die Hand. Er schmeckt gut. Das Ambiente erinnert an eine Kaffeefahrt.
Jetzt haelt uns Maurice 10 Minuten lang einen Vortrag über Äpfel, die heilende Wirkung des Sidra und macht uns das Getraenk noch schmackhafter, als es schon ist. Dann kommt er zum Wesentlichen, es wird verkauft…
Anschliessend geht es ein paar Meter weiter in Richtung Ufer und Boot. Die Gruppe folgt Maurice, vorbei an den aermlich erscheinenden Einwohnern, die am Wegesrand ihren Apfelmost verkaufen wollen. Den will aber hier niemand kaufen. Die Gruppe folgt dem Líder Maurice und wird zu einem weiteren Gebaeude gefuehrt. Allen, die vom Sidra noch nicht genug bekommen haben, wird hier Cerveza angeboten. Natürlich mit einer entsprechenden Geschichte zu diesem Gebraeu.
Ich schaue mir den Garten des Anwesens an. Waehrend Maurice seine Koestlichkeiten verkauft, will ich etwas von den Himbeeren am Strauch naschen. Doch diese sind angeblich kontamiert…
Um 17:30 Uhr haben nun alle ihre Einkäufe getaetigt und befinden sich wieder auf dem Boot. Am Anleger wartet auch schon das naechste Boot, um hier an Land gehen zu können.
Auf dem Rueckweg schippern wir an einem Landstrich vorbei, auf dem sich der erste deutsche Kolonist Karl Anwandter angesiedelt haben soll. Um 17:30 Uhr sind wir dann wieder zurueck am merkador fluvial.. Maurice hilft den Damen beim Aussteigen und sammelt dabei eifrig Trinkgelder ein.
Jetzt muss meine Begleitung ihre Sachen fuer den Heimweg holen und ich will mein neues Zimmer beziehen. Im Stadtviertel ist ein Strassenfest, viele Leute amuesieren sich hier bei Musik und copas. Zurueck bei Marival erfahren wir, dass sich die Situation geändert habe. Das vereinbarte Zimmer fuer mich sei nicht mehr verfuegbar, die Sache sei kompliziert. Meine Chilenen diskutieren mit ihr. Ihr Mann eilt herbei. Um den Hals traegt auch er, wie Maurice, stolz und fuer jedermann sichtbar, den Davidstern. Doch diesmal in gold. Marivell versucht telefonisch eine Ersatzherberge fuer mich ausfindig zu machen, zunaechst vergeblich. Nachher findet sie wohl eine Moeglichkeit in einem Hostel, zum zuvor vereinbarten Preis.
Bevor meine Begleitung zum Busterminal muss, nehmen wir gemeinsam ein Taxi zu diesem Hostel. An der Tuere erfahren wir, dass das Zimmer fuer mich teurer sein soll. Ich lehne dankend ab.
Nun begleite ich zunaechst meine neue Bekanntschaft zum Busterminal. Ich frage, ob es die ganze Nacht geoeffnet hat, falls ich um 22:00 Uhr kein Bett mehr finde… Der Sicherheitsdienst verraet mir, dass das Busterminal in Valdivia zwischen 1:30 Uhr und 2:30 Uhr geschlossen hat. Immerhin, nur zwei Stunden in der Nacht. Das kriege ich schon hin…
Nach der Verabschiedung mache ich mich auf die Suche. Nicht weit vom Busterminal klingel ich bei den nahegelegenen Hospedajes. Nach zwei Absagen erbarmen sich die Leute aus dem Kiosk gegenueber des Terminals, mich fuer 10.000$ P. bis zum naechsten Morgen aufzunehmen.