Category Archives: Reisen

Der Sonntag in Santiago

image
Paseo Huerfanos in Santiago

Die sonst sprudelnde Innenstadt von Santiago ist nicht wiederzuerkennen. Die Einkaufsstrassen sind wie leer gefegt, die Geschäfte geschlossen.

image
Plaza de Armas in Santiago (Bild anklicken)

Selbst am zentralen Plaza de Armas sind gegen Mittag nicht viele Leute zu sehen. Doch irgendwo müssen sich die Menschen doch in der 8 Millionen Metropole Santiago befinden…

image
Fisch essen im Mercado Central (Bild anklicken)

Ich gehe mit Hilfe des Stadtplanes zum Mercado Central an der Metro-Station Puente Cal y Canto, um dort Fisch zu essen. Hier wird nicht nur an zahlreichen Fischständen frischer Fisch feilgeboten, sondern auch gleich in den vielen Restaurants unter einem Dach hier zubereitet.

image
Museo National Historia de Natura im Parque Quinta Normal, entrada gratuida (Bild anklicken)

Gut gestärkt setze ich meinen Sonntagsspaziergang fort. Nicht weit entfernt an der Metro-Station Quinta Normal befindet sich das geschichtliche Nationalmuseum. Der Eintritt ist frei. Das Museum liegt im schönen Stadtpark Parque Quinta Normal im Barrio Yungay. Viele Touristen sind hier nicht zu sehen, der Park wird anscheinend mehr von Chilenen genutzt. Auf dem kostenlosen Innenstadtplan der Touristeninformation ist der Park nicht mehr zu sehen.

image
Museo De La Memoria y Los Derechos Humanos (Bild anklicken)

Auf der gegenüberliegenden Seite des Parks befindet sich das Museum der Erinnerung und Menschenrechte. Der Eintritt hier ist ebenfalls gratis. In diesem Museum wird versucht die Geschichte des Landes, vor allem aus der Pinochet-Diktatur, aufzuarbeiten.

image
Moneda, Sitz des Staatspräsidenten (Bild anklicken)

Danach bleibt vielleicht noch Zeit zu den Anfängen dieser traurigen Landesgeschichte zu gehen. Der Präsidentenpalast La Moneda befindet sich an der gleichnamigen Metro-Station.  Auf der Rückseite des Moneda-Palastes wird an der Börse Bolsa de Comercio de Santiago dem gestürzten Präsidenten Allende gedacht.

image
Allende blickt auf Moneda-Palast zurück (Bild anklicken)

Stadtbummel durch Santiago

image
Metro-Station in Santiago (Bild anklicken)

Ich nutze die verbleibende Zeit in Santiago für einen Stadtbummel. Der Stadtplan der Touristeninformation hilft bei der Orientierung. Das Wetter ist schön mild, obwohl der Herbst hier schon begonnen hat.

image
Nueva York im Santiago Centro

Jedes Stadtviertel in Santiago hat seinen eigenen Charme. Wenn man in den einzelnen “barrios” der Stadt spazieren geht, erkennt man die Vielfalt und städtebauliche Abwechslung innerhalb dieser Metropole.

image
Paris im Santiago Centro
image
London im Santiago Centro

Wer viel und lange unterwegs ist, muss sich unterwegs auch einmal stärken. Ein weiterer Tipp, den ich für das Mittagessen bekommen habe, ist das Restaurant “El Hoyo” nahe der Metro “Estación Central”. Nicht nur das “La Piojera” in Santiago scheint hier jeder Chilene zu kennen, sondern auch das Restaurant mit traditioneller Kueche “El Hoyo“.
Um dorthin zu gelangen, geht man von der “Estación Central” ein gutes Stück die Strasse “Exposition” hinunter, bis die Calle “Gorbea” links abgeht. Nach wenigen Metern befindet man sich an der Abzweigung zur Calle “San Vicente”. Das Eckgebäude mit dem roten Ziegeldach ist dann auch schon das Restaurant. Das Essen hier ist empfehlenswert.

image
Traditionell chilenisch essen im “El Hoyo” (Bild anklicken)
image
“El Hoyo” Restaurante nahe der Metro Station “Estacion Central”

Typisch chilenisch

image
Avenida Libertador Bernando O´Higgens

Heute habe ich mich wieder ins Getuemmel gewagt und bin einer Empfehlung gefolgt. In ganz Chile soll angeblich jeder das Restaurante und Bar “La Piojera” in Santiago kennen. Die Cocktails Terremoto und Volcán im Plastikbecker sind hier guenstig und das Wort Piojera soll auf chilenisch an einen ungesunden Ort verweisen. (s. Wikipedia.es) Doch auch traditionelle Kueche wird hier geboten. Also mache ich mich auf den Weg zur Metro-Station Cal y Canto beim Mercador Central. Dort verzichte ich auf die zahlreichen Fisch-Restaurants neben den Frisch-Fisch-Ständen im ueberdachten Markt.

image
La Piojera (Bild anklicken)

Bis auf eine Ausnahme kennt hier jeder Gefragte die Lokalität und kann mir den Weg sagen. Das “La Piojera” erkenne ich schliesslich am flachen, gelben Gebäude neben dem Mercador. Dort angekommen bin ich anscheinend der Einzige Nicht-Chilene. Für einen der berühmten Cocktails ist es mir am Mittag jedoch noch zu früh, am Abend bin ich zum Asado eingeladen. Also probiere ich eine Cazuela vacuno, etwas typisch Chilenisches.

image
cazuela vacuno im La Piojera

Nach dem Essen bin ich sehr zufrieden, die Atmosphäre hier erinnert mich an kölsche Brauhauskultur.

Auf dem Rückweg sehe ich die Vertreter der zwei grossen Lebensmittelkonzerne, die anscheinend hier in Chile den Markt beherrschen.

image
Brause-Lieferfahrzeug
image
Produkt-Lieferant

Zurück im Dschungel von Santiago

Nach Patagonien und Punta Arenas weht nun wieder ein anderer Wind in Chile. Weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung Chiles lebt in der Hauptstadt Santiago. Das Leben hier stellt einen Kontrast zum Leben in Patagonien dar. Auch wenn der Süden stärker besiedelt ist, als der Norden dieses 4.300 km weit erstreckten Landes, fühlt man sich in Santiago wie mitten in einem Ameisenhügel.

image
Das Dschungelbuch neu im Kino

Ich schaue mir im Kino das Dschungelbuch an, eigentlich ein Kinderfilm. Doch lehrreich ist der Film auch für uns Erwachsene, schliesslich herrscht nicht nur im Urwald das Gesetz des Stärkern. Doch gemeinsam kann ein Rudel oder eine Gruppe stärker sein oder Intelligenz sich durchsetzen. Und der Mensch, der sich die Naturgesetze zu eigen macht, kann damit großen Schaden, aber auch Gutes anrichten.

image

Nach dem fiktiven Besuch im Urwald habe ich mich wieder im Dschungel der Stadt widergefunden…

image
Der “Staerkere” setzt sich durch

… wo wieder ganz andere Regeln herrschen. Besonders nach Feierabend zeigt sich, dass eine Horde Menschen stärker als einzelne Autos ist, wenn der Weg zurück in die Höhlen zu Haus angetreten wird. Doch versucht man das Umherziehen zu filmen, halten sich alle vorschriftsmäßig an die Regeln des Straßenverkehrs.

image
Galería Santiago Centro

Was bleibt einem in der Stadt, als ein ein Streifzug durch die Galerien und Passagen… Kunst und Kultur vielleicht, das was den Menschen ausmacht…

image
Feria Artesanía Santa Lucia

Beim Cerro Santa Lucia und der gleichnamigen Metro-Station befindet sich die Feria Artesanal Santa Lucia, die hier im Abendlicht erscheint. An den Ständen werden auch hier tagsüber allerlei Handwerkskunst und Souvenirs angeboten.

Zurück von Punta Arenas nach Santiago an einem Tag

image
Sala de Aeropuerto Punta Arenas (Bild anklicken)

Nachdem ich nun knapp zwei Monate durch Chiles Süden gereist bin, muss ich heute wieder zurück zum Ausgangspunkt Santiago. Heute quartiere ich mich also aus dem Hostal Chiloe in der Chiloé Street 1263 aus. Von Punta Arenas kann man entweder mit dem Taxi zum Flughafen gebracht werden, oder man nutzt das günstigere Sammeltaxi von Transfer Austral. Hierzu läßt man sich einen Tag vor dem Transfer in die Liste vor Ort eintragen. Büro und Abfahrtsort befinden sich, wo die Brücke des Rio de las Minas die Straße Costanera del Estrecho de Magallanes kreuzt . Am besten man läßt sich den Standort bei der Touristeninformation am Plaza de Armas im kostenlos bereitgestellten Stadtplan von Punta Arenas markieren. Auch die Fernbusse von Bus-Sur an der nächsten Querstraße Avenida Colón 842 halten am Flughafen von Punta Arenas, wenn genügend Fahrgäste dort hinfahren möchten. Am Schalter von Bus-Sur konnte man mir vorher nicht mit Sicherheit zusagen, dass ihr Bus am Flughafen anhält.

image
Schnee bedeckte Anden cordillera

Der Flug mit Skyairline ist günstig, wenn man rechtzeitig bucht und eine chilenische Kreditkarte zur Hand hat. Es lohnt sich einen Einheimischen zu fragen, ob man mit seiner Kreditkarte den Zahlungsverkehr abwickeln kann. Denn wie auch bei den Nationalparks in Chile, zahlen Ausländer einen höheren Preis. Die Billigfluglinie Skyairline scheint staatlich subventioniert zu sein und auf diese Weise bekommen die Chilenen wohl ihre Steuergelder zurück. Wer von Deutschland aus buchen möchte, zahlt den höchsten Preis. Für weiter Inlandsflüge in Chile kann man sich auf der Seite Chileinfo.de informieren.

image
Über den Wolken mit Skyairlines (Bild anklicken)
image
Anflug auf Aeropuerto Santiago de Chile (SCL)

Nach der Landung am Flughafen in Santiago (SCL) preisen nach dem Check-out jede Menge Taxifahrer ihre Dienste an. Ich entscheide mich jedoch für die guenstigere Variante, um in ins Stadtzentrum zu gelangen. Der Bus Centropuerto bringt die Fahrgäste direkt ab Eingang des Flughafens Santiagos auch am Abend fuer 1600 $ Pesos zu den Knotenpunkten des Stadtzentrums. Aktuell kann man sich auch dazu auf der Webseite des Flughafens Santiago informieren.

Keine Brutzeit in Punta Arenas

image
Periodista El Pingüino (Bild anklicken)

Bekannt ist Punta Arenas vor allem für die Pinguin-Kolonien vor der Haustüre. Doch die Pinguine kommen aus der Antarktis zum Brüten her und sind Ende März alle wieder verschwunden. Man könnte von hier aus nach Feuerland hinunter, doch meine Zeit in Chile läuft langsam ab. So bleibt mir in Punta Arenas nur noch die Zeitung  El Pingüino und die Stadt mit Hilfe des Stadtplanes aus der Touristeninformation am Plaza de Armas anzuschauen.

image
Strassenszene in Punta Arenas
image
Strassenszene in Punta Arenas

Punta Arenas ist klein und beschaulich. Den Randbezirk schaue ich mir mit dem Bus an. Hier sind vornehmlich Privathäuser zu sehen. Ich habe den Eindruck dass die Stadt außer der geografischen Lage nicht besonders viel zu bieten hat. Wer weiter nach Feuerland will oder zur rechten Zeit die Pinguine hier betrachten möchte, ist hier genau richtig. Andere fliegen nach Punta Arenas, um von dort aus in den ca. 400 km entfernten Nationalpark Torres del Paine zu gelangen. Bus-Sur fährt täglich von Punta Arenas unter anderem zum Park Torres del Paine.
In der GEO berichtet ein anderer Traveler über die Reise ans Ende der Welt. Andere waren rechtzeitig vor Ort, wie man in ihren Reiseberichten lesen kann.

image
Cruz Roja Chilena in Punta Arenas (Bild anklicken)
image
Strassenszene in Punta Arenas
image
Costanera in Punta Arenas
image
Kormorane an der Muelle “Loreto”

Weblinks:

Einkaufen in Punta Arenas

image
Mirador Cerro De La Cruz Punta Areas (Bild anklicken)

Ich schaue mir die Stadt an und erfreue mich der bunten Häuser in Punta Arenas. Dabei muss ich sofort an Valparaíso denken. Doch hier befinde ich mich viel weiter südlich an der Magellanstraße. Die großen Satellitenschüsseln der Telefonbetreiber erinnern einen stets daran, dass man fast am Ende der Welt angelangt ist. Das Stadtleben hier finde ich jedoch nicht außergewöhnlich, eine Freihandelszone (zona franca) soll Leute anlocken. Außerdem wird der Friedhof der Stadt in den Reiseführern angepriesen. Es gibt Leute, die sich dafür faszinieren können.

image
entel- Sendeanlage in Punta Arenas
image
Perro an der Magellanstrasse in Punta Arenas
image
Stadtviertel in Punta Arenas
image
Mit Movistar nach Haus telefonieren
image
Zona Franca in Punta Arenas

Besonders tolle Angebote kann ich hier nicht entdecken… und fahre bald wieder mit dem Bus zurück in die Innenstadt.

image
Abenddämmerung an der Magellanstrasse in Punta Arenas
image
Abendessen mit Wen

Im Hostal Chiloe lerne ich Wen aus China kennen. Stolz will ich ihm beim kochen erzählen dass ich in Puerto Natales einen Radfahrer kennengelernt habe, der in Canada gestartet ist und seit drei Jahren auf dem Weg nach Feuerland ist. Ja, er ist auch mit dem Rad unterwegs, ist jedoch im Mai 2012 in Shanghai gestartet. Nachdem er nach Asien den Mittleren Osten durchquert ist, ging die Reise zunächst durch Afrika. Nach dem Sprung von Südafrika an die Süddspitze Südamerikas soll dieser Kontinent nun bis Alaska mit seinem Drahtesel bereist werden. In China haben sie schon einen TV- Bericht über ihn gebracht und er blogt immer von unterwegs, wenn möglich.

image
Wen’s itinerario

Auf Wiedersehen Puerto Natales

image
Adios Puerta Natales

Alles hat seine Zeit, so auch der Aufenthalt hier. Wie auf dem Stadtplan Puerto Natales ersichtlich, ist der Ort nicht all zu groß. Auch diese Stadt lebt wohl mittlerweile vom Tourismus und nicht wie früher vom Fischfang.

image
Hostel Casa Lili in Puerto Natales (Bild anklicken)

Zumindest ist Puerto Natales ein idealer Ausgangspunkt zum Parque Torres del Paine oder Punta Arenas.
Ich nehme den Bus-Sur vom ZOB Rodoviario P. Natales um 12:30 Uhr.  Für die Fahrt zur AVDA. COLON 842 in Punta Arenas zahle ich 6010 $ CHP. Auf meinem Boleto sehe ich, dass ich Sitzplatz Nr. 22 habe.

Folleto-BusSur-Pto.Natales-PuntaArenas

image
Bus-Sur am Bus-Terminal Pto. Natales (Bild anklicken)
image
Blick aus dem Fenster auf Pto. Natales

Unterwegs wird ein Fahrgast auffällig, weil er mehr Alkohol getrunken hat, als er verträgt. Schließlich wird der betrunkene Fahrgast wegen Verstoß gegen die Beförderungsbedingungen “ley de transporte” von der Polizei in Empfang genommen. Durch die kleine Verzögerung kommt der Bus dann um 16:40 Uhr in Punta Arenas an.

Auf Pingos Pferderanch

image
Salida del sol an der Laguna Sofia

Circa 24 km nördlich von Puerto Natales an der Ruta 9 befindet sich die Pingosalvaje. Das Anwesen Estancia Laguna Sofia liegt am gleichnamigen Bergsee weit abseits der Zivilisation. Wer kein Auto zur Verfügung hat, wird z.B. in Puerto Natales abgeholt oder fährt mit dem (Sammel-)Taxi. Auch in meinem Hostel Patagonia Adventure kann ein Aufenthalt mit Reitführer/-in an der Laguna Sofia gebucht werden.

image
Erstmal ausruhen (Bild anklicken)

Vor Ort warten nicht nur jede Menge Pferde auf einen Ausritt. Reitführer/-in und Übernachtungsmöglichkeiten in Cabana oder Zelt sind ebenfalls möglich. Entweder man möchte sich seber versorgen, oder es wird vorzüglich für den Besucher gekocht. Nachdem ich mich nach meiner Ankunft mit den Pferden schnell vertraut gemacht habe, bekomme ich wieder die erfahrene Dorothea zur Gefährtin auf vier Hufen.  Christian von der Pingosalvaje mir bereits gestern die Grundzüge des Reitens erklärt und schon sitze ich wieder auf der Dame und genieße den Ausritt. Zunächst gewöhne ich mich an das Gefühl oben auf dem Pferd zu sitzen, mich Dorotheas Bewegungen anzupassen und dabei die Zügel in der Hand zu haben. So geht es mich als Anfänger erstmal langsam los.

image
Christian von der Pingosalvaje ist der gia de caballos und bringt den Leuten an einem Tag das Reiten bei

Nebenbei genieße ich wie immer den Sonnenuntergang bei diesem herrlichen Panorama.

image
Atardecer an der Laguna Sofia