Von Villarica geht es heute weiter. Von der Region Araucania weiter südlich nach Valdivia in der Region Los Rios. Das Mapu Hostel in der Nähe des Lago Villarica und ca. 15 Min. Gehminuten vom Busterminal entfernt, hat uns gut gefallen. Vor allem die große und gut ausgestattete Gemeinschaftsküche ist ein Pluspunkt. Die Duschkabinen sind ein wenig eng, alles in allem ist das Hostel aus meiner Sicht durchaus weiterzuempfehlen.
Da von Villarica aus zunaechst nur JAC in Richtung Süden fährt, haben wir zuvor am Busterminal hier für 4.500 $ Pesos ein Ticket in die Hauptstadt der Region De Los Ríos, Valdivia, gekauft. Pünklich um 09:20 Uhr hat der Bus das Terminal verlassen. Auch in Bussen bestätigt sich immer wieder, dass Hygientuücher für WC-Besuche auf Busreisen ein nützliches Utensil sein können. Es scheint immer wieder Leute zu geben, die sich gnadenlos in ihrer Zielgenauigkeit beim Pinkeln überschätzen und zu faul sind, eine noch so kleine Klobrille hochzuklappen.
Um kurz nach 12 Uhr kommen wir schließlich in Valdivia an und suchen unsere Unterkunft auf. Im Busterminal zähle ich 16 verschiedene boleterias bzw. Busgesellschaften für eine zukünftige Weiterreise.
Beim Absetzen des Rucksacks in der neuen Unterkunft fällt mir dann auf, dass ich meinen bolso de plastico im Bus vergessen habe. In der Plastiktüte waren nicht nur meine abgelatschten Ausgehschuhe. Auch das Campinggas, das mir Antonita und Felipe vor ihrer Heimreise im Mapu-Hostel freudlicherweise überlassen haben, wollte ich nicht ganz abschreiben. Ein Versuch war es wert, also ging es mit einer meiner Begleiterinnen zurück zum Busterminal. Die Angelegenheit wurde daraufhin in der boleteria von JAC kurz erörtert. Nach 20 Minuten hatte ich meinen Beutel samt Inhalt wieder in den Händen. Danke JAC.
Es folgte ein kleiner Stadtspaziergang entlang des Rio Calle Calle. Schön war dabei auch der merkador u.a. mit Obst- und Fischständen anzusehen. Direkt hinter den Fischständen am Fluss tummeln sich allerlei Vögel und Meeresgetier. Sie profitieren von den abfallenden Resten der Fische, die für den Verkauf vor Ort ausgenommen und vorbereitet werden. Interessant ist auch hier wieder die existierende Hackordnung zu beobachten. Diese beschränkt sich keinesfalls nur auf die Lobo Marinos, wie zu beobachten ist. Wie schon in Valparaiso erfahren, scheint das Leben eines Lobo Marinos nicht das schlechteste zu sein. Doch Valparaiso scheint wirklich der Platz an der Sonne zu sein, vor allem vor dem Fischmarkt vor Ort.
Der Spaziergang wird anschließend fortgesetzt…
Auf der Suche nach einer Einkehrmöglichkeit sind wir schließlich in einem Restaurant in Ufernähe des Rio Calle Calle in Valdivia gelandet. Auf dem Balkon gab es einen schönen Ausblick, doch den konnte ich vor der Bestellung nicht so richtig auf mich wirken lassen. Die Küche mache am frühen Abend schon zu, hieß es.
Eine schnelle Entscheidung musste getroffen werden. “Ich nehme das da in der Karte” konnte ich nur noch sagen. Hier war das Entscheidungskriterium eher der Preis, als dass ich wüßte, was ich da bestellt habe. Aber das kleine Wörterbuch in meiner Hosentasche hätte mir da auch nicht weiterhelfen können. Am Ende hatte ich Glück, der Fisch hat geschmeckt. Welcher es gewesen ist, werde ich dann wohl nie mehr erfahren…