Nach einem fulminanten Toooor gegen Argentinien im WM-Finale in Brasilien sind wir nun nicht nur Exportweltmeister, sondern auch noch Fussballweltmeister.
Die Medien wussten es schon vorher, die FAZ hatte schon vor dem Spiel auf ihrer Homepage den vierten Stern vergeben. Adidas hatte schon die neuen Trikots gedruckt. Spätestens nach dem 7:1 Sieg gegen den Gastgeber Brasilien war allen klar, dass Deutschland Weltmeister werden muss.
Argentinien hat verloren und Deutschland ist in Jubelstimmung. Und wer gut gelaunt ist bekanntlich auch großzügiger. Nach der Staatspleite in Argentinien im Jahr 2001/ 2002 bot das Land 2005 den „Gläubigern ein Schuldenschnittpaket an, bei dem je nach Art der Papiere mal ein Drittel, mal die Hälfte der ausstehenden Schulden zurückgezahlt wurde. Drei Viertel der Gläubiger willigten damals ein…Insgesamt haben 93 Prozent der Gläubiger der Umschuldung zugestimmt.“ (Fischermann. In: DIE ZEIT. 26.06.14. S.33)
Wer an dem Deal nicht teilnimmt, solle eben leer ausgehen. Doch haben jüngst so genannte Geierfonds, Hedgefonds, die auf den Kauf und Erlös von Pleitestaaten spezialisiert sind, schon vor der WM einen Sieg vor einem US-Gericht errungen. Sie wollten sich auf keinen Kuhhandel einlassen, Argentinien muss alles an sie zahlen. Tun es das Land nicht, wird der Nation am Finanzmarkt vermutlich niemand mehr Geld leihen und Argentinien ist vom Welthandel quasi isoliert.
Und jetzt?
„Klar ist auch, dass die große Mehrheit von Argentiniens Gläubigern aus dem Jahr 2001, die seinerzeit dem Schuldenschnitt zugestimmt haben, sich übers Ohr gehauen fühlen. Und sicher kommen andere Gläubiger nun ebenfalls auf die Idee, sich an die US-Gerichte zu wenden.“ (Fischermann. In: DIE ZEIT. 26.06.14. S.33)
Das würde dem Land sehr teuer zu stehen kommen, an den Hedgefonds müssen die Argentinier allein 1,1 Milliarden Euro zahlen.
“Die Regierung hat am Wochenende bereits signalisiert, dass sie zahlen wird – sie will aber zunächst noch einmal über die Bedingungen verhandeln, hat einen Aufschub beantragt und wirbt diese Woche in großen Zeitungsanzeigen in den USA und Europa für Verständnis.“ (Fischermann. In: DIE ZEIT. 26.06.14. S.33)
Und dann kommt das große Finale!