„the cartel,“ or „the bandits club“ – U.S. Investigates Currency Trades by Major Banks

In der (Finanz-)Welt dreht sich alles ums Geld, die Währung „Vertrauen“ wird weiter verspielt. Zum Libor-Skandal und anderen Finanzskandalen kommt jetzt ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen Manipulation am Devisenmarkt auf internationale Großbanken zu. Mittendrin, statt nur dabei – die Deutsche Bank. (Spiegel Online. 21.11.13)

„From their desks at some of the world´s biggest banks, traders exchanged a series of instant messages that earned them the nickname “the cartel”. (Protess, Thomas JR., Bray. In: NYT. 14.11.13)

Laut New York Times wird gegen die neun größten Devisenhändler am Finanzmarkt ermittelt. Einige Banken erwägen die Einschränkung ihrer Händler, elektronisch chatten zu können. Denn auf solchen „instant messages“ beruht der Verdacht der Ermittlungsbehörden, Banken wie UBS, Barcleys, Royal Bank of Scotland und Citigroup haben den internationalen Währungsmarkt zu ihren Gunsten manipuliert. „Der Skandal könnte für Deutschlands größtes Geldhaus gravierende Folgen haben.“ (Spiegel Online. 21.11.13)

Die Untersuchung nehmen ihren Ursprung im Libor-Skandal, bei dem es um die Manipulation des Referenzzinses ging, zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen. Viele der auch hier unter verdacht stehenden Banken konnten sich bereits mit hohen Bußgeldern freikaufen. Bei den neuesten Vorwürfen sollen die Banker sich abgesprochen haben, den Währungsmarkt täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Anfragen überflutet zu haben.

„That time came just seconds before an independent service, WM Company, set some of the benchmark rates. The most important rate is based on trades in a period shortly before 4 p.m. London time, so a flurry of last-second orders from banks could alter the rate in their favor.” (Protess, Thomas JR., Bray. In: NYT. 14.11.13)

Mit einem täglichen Handelsvolumen von $5 Billionen stellt der Devisenhandel jeden Aktien- oder Anleihenmarkt in den Schatten. Zudem ist er nach Spiegel– und NYT-Angaben am wenigsten reglementiert.

Die mangelnde Kontrolle der Banken nimmt Jakob Augstein in seiner heutigen Spiegel-Kolumne zum Anlass, um auf die „Rückkehr der Bankster“ hinzuweisen. Vor kurzem noch in Halle sein neues Buch „Demokratie oder Kapitalismus“ vorgestellt, schreibt er heute…

„Wir haben uns daran gewöhnt, dass in unserer Wirtschaftsverfassung nicht der demos herrscht und schon gar nicht die aristoi – sondern einfach nur die Wenigen…Die Gewinne fließen an die Aktionäre, die Boni fließen an die Banker – aber das Risiko trägt der Staat. Daran hat sich seit der Finanzkrise nichts geändert.“ (Augstein. In: Spiegel Online. 25.11.13)

Augstein bezieht sich in seiner Kolumne auf eine Rede vom Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, vor einer Bankenkonferenz letzte Woche in Frankfurt. Zugleich möchte er die Öffentlichkeit an das herumgeisternde Schreckgespenst erinnern, das „to obig to fail“ ist. „Manche Banken waren so groß geworden, dass der Staat es sich nicht leisten konnte, sie scheitern zu lassen.“ (Spiegel Online. 21.11.13)

Dieser Ausspruch kommt vom ehemaligen US-Fiananzminister Timothy F. Geithner, der jetzt nach 25-jähriger Tätigkeit als US-Finanzminister, beim IWF und der US-Zentralbank Federal Reserve zur Investmentbank Warburg Pincus wechselt.

„One longstanding criticism ist hat he made permanent the idea that companies that were „to obig to fail“ would be bailed out if they ran into trouble.“ (La Merced, Lattman. In: NYT. 16.11.13)

Im Gegensatz zu den vorherigen Finanzministern Pauson Jr. und Rubin, beides ehemalige Goldman-Sachs Banker, hat Geithner wohl keine Berufserfahrung im Bankensektor.

Doch über die gute Zusammenarbeit von Politikern und Finanziers ist an dieser und jener Stelle schon mehrfach berichtet worden.

Monsignor Nunzio Scarano, die Berater um Philippe de Weck, Theodor Pietzcker (früherer Manager), Ronaldo Schmitz (Ex-Vorstand und Aufsichtsratsmitglied), Hermann Josef Abs (Ex-Chef), die den Finanzgeschäften des Vatikans gute Dienste  erwiesen haben, sind ehemalige Mitarbeiter der Deutschen Bank.

Siehe hierzu: