Auf dem Weg zur Verkürzung des Aufenthalts im Fegefeuer. Doch den Ablasshandel gibt es heute in dieser Form nicht mehr, seit Martin Luther vor 500 Jahren 1517 seine 95 Thesen an der Eingangstür der Schlosskirche veröffentlicht hat.
Der Thesenanschlag gehört zum Beginn der Reformation der bisher so mächtigen katholischen Kirche und Spaltung in verschiedene Konfessionen.
“Ein konkreter politischer Anlass für die Reformation war das Vorgehen von Albrecht von Brandenburg, der bereits Erzbischof von Magdeburg war, auch Erzbischof von Mainz und damit Kurfürst zu werden. Da eine solche Ämterhäufung gegen das kanonische Recht verstieß, musste Albrecht von Papst Leo X. eine Sondergenehmigung (Dispens) käuflich erwerben. Darüber hinaus waren vom Mainzer Domkapitel Palliengelder für die Wahl des neuen Bischofs an den Papst zu entrichten. Da die finanziellen Mittel des Domkapitels erschöpft waren, musste Albrecht einen Weg finden, um das erforderliche Geld zu beschaffen.
Im Zuge des Neubaus des Petersdoms, den Papst Julius II. angestrengt hatte, waren dessen Nachfolger in ständiger Geldnot. Papst Leo X. hatte aus diesem Grund den sogenannten Petersablass eingeführt. Die Abmachung des Papstes mit Albrecht von Brandenburg sah vor, dass dieser sich das Geld bei den Fuggern leihen und an den Papst zahlen sollte. Im Gegenzug erhielt Albrecht von Brandenburg für acht Jahre das Recht, in seinen Territorien den Petersablass einsammeln zu lassen. Die Hälfte des Geldes ging an Rom, die andere Hälfte verblieb bei Albrecht, der damit seine Schulden bei den Fuggern bezahlen konnte.
So kam es, dass seit 1517 der Dominikanerpater Johann Tetzel durch das Erzbistum Magdeburg (das Nachbarterritorium von Wittenberg) zog und den Ablass predigte. Auch Gemeindeglieder aus Wittenberg, deren Prediger und Seelsorger Luther war, gingen in die benachbarten Städte, um Ablassbriefe zu erwerben.” (Quelle: Wikipedia.)