Charmante Passanten

Nebel, schlechte Sicht und keiner unterwegs? Das kommt ganz darauf an, wen man in den Bergen so anzutreffen erwartet. Beim Aufstieg von Beatenberg zum Gemmenalphorn kreuzt eine einheimische Familie nebst eigener Bekanntschaft meinen Weg.

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Steinbock

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Bis auf 5 Meter Distanz lassen sie mich herankommen und fragen sich wohl, was ich hier will. Hoch hinaus natürlich, zum Gipfel. Von dort aus sehe ich außer Wolken nicht viel – außer einer Steinbock Mami mit dem Kleinsten ca. 30 Meter unterhalb auf einem Plateau verharren.
Ich lasse sie links liegen und folge dem Kamm in nördlicher Richtung zum Oberberg, um dann bei Seefeld über Chromatte im Westen weiter Richtung Beatenberg zu wandern. Eigentlich will ich Bäreney passieren, gehe aber etwas desorientiert in die entgegengesetzte Richtung nach Läger und Habkern im Südwesten. Von hier aus mache einen Bogen, vorbei am Hellboden, zurück nach Beatenberg im Osten. Vom Hellboden zum Gemmenalphorn zurück möchte ich jetzt nicht mehr.

Trotz weiterhin dichten Nebel erblicke ich am Ziel angelangt den Thuner See im Tal.

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Jungfrau zeigt sich nur verschleiert

Bei der Ankunft in Interlaken lacht die Oktobersonne und läßt die Stadt in schönem Glanze erstrahlen. Der Direktzug in das Berner Oberland macht das Reisen unkompliziert.

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ICE am Bhf Interlaken West

Vom Bahnhof aus sieht man sie bereits thronen, Eiger, Mönch und Jungfrau. Doch die 4000er wollen sich nicht alle sofort in ihrer ganzen Pracht zeigen. Zumindest die Jungfrau ziert sich ein wenig, scheint ein bischen benebelt und tritt zunächst im Schleier auf.

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Eiger, Mönch und Jungfrau (v.r.n.l.)

Wer die Jungfrau nicht besteigen kann oder will, weil es ihm an Erfahrung fehlt, der kann die Jungfraubahn nehmen. Nach 16 Jahren Bauzeit (1898-1912) kraxelt sie hoch zum Jungfraujoch auf 3454 Meter über dem Meer und ist als Top of Europe der höchstgelegene Bahnhof Europas. Doch so eine Fahrt ist nichts für den kleinen Geldbeutel.

Petition: Europäische Bürgerinitiative gegen Freihandelsabkommen TTIP und CETA

“fernab in Brüsseler Hinterzimmern werden TTIP und CETA ausgehandelt, die Handelsabkommen der EU mit den USA und Kanada. Doch sie könnten sich bald direkt auf unser Leben auswirken:

– Wenn Shampoos oder Sonnenmilch mit gefährlichen Chemikalien bei uns im Supermarkt verkauft werden dürfen.

– Wenn Fracking-Verbote, Verbraucherschutz-Regeln oder Mindestlohn-Gesetze über private Schiedsgerichte ausgehebelt werden. Bei diesen stellen konzernnahe Anwaltsfirmen zugleich Richter, Kläger und Verteidiger.

– Wenn Gemeinden privatisierte Stadtwerke, Schwimmbäder und Kliniken nicht mehr in die öffentliche Hand zurückführen dürfen – selbst wenn wir Bürger/innen dafür stimmen.

Anfang November will der neue Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor dem Europaparlament verkünden, wie die neue Kommission zu TTIP und CETA steht. Die alte Kommission kämpfte bis zuletzt für die beiden umstrittenen Abkommen. Bei der neuen Kommission unter Juncker ist hingegen offen, ob sie die konzernfreundliche Linie fortführt oder eine kritischere Haltung einnimmt.

Daher haben wir jetzt zusammen mit 250 Bündnispartnern eine selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative für den Stopp von TTIP und CETA gestartet. Wenn wir mindestens eine Million Menschen hinter der Initiative versammeln, wird Juncker die Abkommen politisch kaum mehr durchsetzen können…

Wie unentschlossen die neue Kommission ist, hat kürzlich erst die designierte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström gezeigt. Erst sprach sie sich klar gegen Schiedsgerichte bei TTIP und CETA aus. Dann ruderte sie wieder zurück. Juncker wiederum betonte, er werde nicht akzeptieren, „dass die Rechtsprechung der Gerichte in den EU-Mitgliedsstaaten durch Sonderregelungen für Investorenklagen eingeschränkt wird.“

Deshalb ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um die Kommission zu einer ablehnenden Haltung zu TTIP und CETA zu bewegen – mit unserer selbstorganisierten Europäischen Bürgerinitiative. Die Erfahrung zeigt: Um 1 Million Unterzeichner hinter der Bürgerinitiative zu versammeln, kommt es auf einen kraftvollen Start in den ersten Tagen an. Helfen Sie mit, unterzeichnen Sie direkt online:” (Capact)

Online-Petition der Europäischen Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA.

Weblinks:

Das ist geschmacklos

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1 Pfund Fleisch im Supermarkt für 1 Euro. Wer macht außer dem Supermarkt Gewinn, wenn 250 Gramm Rinderhack für 1,49 € angeboten werden?

Der größte Schweinezüchter der Welt, Smithfield Foods, sitzt in North Carolina, USA. Der Konzern verkaufte im Geschäftsjahr 2012 bereits drei Milliarden Kilogramm Schweinefleisch, so DIE ZEIT.

Doch die fabrikmäßige Tierproduktion hat enorme Auswirkungen auf Umwelt und Mensch. Tonnenweise Ausscheidungen und Tierabfälle müssen im Rahmen der Produktion entsorgt und verarbeitet werden. Seit der Übernahme durch den chinesischen Konkurrenten Shuanghui  Ende 2013 werden schätzungsweise  jährlich fast sechs Milliarden Kilo Schweinefleisch von den rund 100.000 Mitarbeitern „erzeugt“. (vgl. Buchter. In: DIE ZEIT. 07.11.13. S. 26)

Der Konzern war schon zuvor so mächtig, dass er Staatsaufgaben selber übernommen hat.

„Gewerkschafter hatte lange ihre Probleme mit Smithfield. Sie kämpften 15 Jahre lang, um die 5000 Arbeiter in Tar Heel zu organisieren, fühlten sich eingeschüchtert und bedroht. Einige Jahre lang hatte der Konzern sogar eine Art eigene Polizei auf dem Gelände, die über Arrestzellen für Arbeiter verfügte – was nach den wirtschaftsfreundlichen Gesetzen in North Carolina zulässig war.“ (Buchter. In: DIE ZEIT. 07.11.13. S. 26)

In den Vereinigten Staaten  werden neun von zehn Schweinen in Fabrikmastbetrieben aufgezogen. Wegen Beschwerden der Bewohner von „Smithfield Country“ in den USA, hat der Umweltmediziner an der University of North Corolina die Emissionen der Schweinezuchtzentren des Bundesstaates gemessen.“ Wing stellte fest, dass hoher Blutdruck und Atemwegberschwerden bei Anwohnern oft mit der Schweinehaltung zu tun haben.“ (Buchter. In: DIE ZEIT. 07.11.13. S. 26)

In Deutschland sind die Schlachthöfe nicht ganz so groß, doch die Frage nach den Umweltbelastungen und ethischen Grundsätzen stellt sich auch hier. 2012 wurden in Deutschland 8,2 Millionen Tonnen pro Jahr „produziert“. Billiglöhne und laxe Tierschutzgesetze verhelfen so nicht nur dem Wirtschaftswachstum, auch das Wachstum der Tiere kann schnell vorangehen. Zügig muss das Tier aufgezogen,  geschlachtet und getötet werden.

 „Männliche Ferkel durchlaufen eine besondere Prozedur. Ein Arbeiter packt eines an den Hinterbeinen. Dann zwei Schnitte mit einem Messer in die blassrosa Haut, dort, wo die Hoden verborgen sind. Das höchste sieben Tage alte Tier schreit erbärmlich. Die Samenleiter müssen mit einer Klinge durchtrennt werden, doch manchmal werden die dünnen Stränge einfach abgerissen. Es muss schnell gehen. Zeit ist Geld. Die Wunde bleibt offen. Erst jetzt wird dem Ferkel ein Mittel gespritzt, das für einige Stunden den Wundschmerz lindern soll. Doch seine Qualen sind noch nicht zu Ende.

In einem zweiten Arbeitsgang wird ihm noch der Ringelschwanz mit einem heißen Messer abgeschnitten, und die Eckzähne werden mit einer Schleifmaschine bearbeitet. Beides soll verhindern, dass sich die Tiere gegenseitig die Schwänze abbeißen. Dazu neigen sie, weil sie ihr natürliches Verhalten in den eintönigen, auf maximale Effizienz getrimmten Riesenställen nicht ausleben können…Deutschland ist ein gutes Land – für Investoren. Überall werden neue Ställe gebaut, vor allem für Schweine und Geflügel…Mittlerweile wird in der deutschen Fleischindustrie bereits jeder fünfte Euro im Export verdient.“  (Etscheit. In: DIE ZEIT. 23.02.12. S.26)

„Nicht selten sticht ein einzelner Mitarbeiter 750 Schweine ab – in der Stunde. Also bleiben ihm nur wenige Sekunden, um den Schnitt richtig zu platzieren. Es kann auch vorkommen, dass ein Stecher ein Schwein übersieht. Dann landet es ebenfalls lebendig in der Brühanlage.“ (Lütge. In: DIE ZEIT.23.02.12. S.27)

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Werkverträge mit  Billiglöhnen helfen diesem Geschäft zu florieren. Dies zieht Arbeiter aus Ost- und Mitteleuropa an, deren Wirtschaft und Politik nicht so effizient ist. Die großen Fleischkonzerne beschäftigen in Deutschland Wanderarbeiter, so DIE ZEIT. Wettbewerb und Kostendruck sind so groß, dass die großen Fleischkonzerne die konventionelle Landwirtschaft verdrängen.

In Bernburg, Sachsen-Anhalt, konnten sich die Einwohner mit viel Mühe gegen die Ansiedlung des Schlachthof-Projekts  vom italienischen Fleischwaren-Produzenten Bresaole Pini  erfolgreich wehren.

„Bereits am 12. Dezember hatte der Bernburger Stadtrat nicht öffentlich beschlossen, für die Ansiedlung ein zehn Hektar großes Grundstück in einem Gewerbegebiet an der A 14 nahe der B 6n bereitzustellen, vorausgesetzt eine sachliche Bewertung befürwortet am Ende das Projekt.“ (Schlicht. In: Volksstimme. 28.03.14)

Daraufhin formierte sich Widerstand und eine Bürgerinitiative gegen das Projekt. Schließlich hatten über 83 Prozent der Bürger gegen den Bau des Mega-Schlachthofes gestimmt und die Politik sah sich gezwungen dem Votum der Wähler anzuschließen. (vgl. MZ. 10.07.14)

Fleisch kann dennoch im deutschen Supermarkt zu Spottpreis erworben werden. Wie langlebig kann dieser Produktionsprozess sein bzw. übermäßiger Konsum? Für andere Organismen hat die Massentierhalte jedoch Vorzüge:

„2013 wurden allein in Deutschland über 1400 Tonnen Antibiotika an Tiere verabreicht – doppelt so viele wie beim Menschen.“ Daher wirken sie auch immer weniger. (DeutschlandRadioKultur. 05.10.14)

Weblinks: