Das Welt(bild)-Herz hört auf zu schlagen – Finanzspritze der Kirche war nur Placebo.

Christianity and Cleavage

In der Vorweihnachtszeit wunderte man sich noch über eine Kirche mit Herz. Deutschlands zweitgrößter Buchhandelsverlag Weltbild sollte von seinen kirchlichen Eigentümern eine Reanimationsspritze bekommen, um überleben zu können. Doch wie Papst Franziskus bereits orakelt hat dass diese Wirtschaft tötet, versetzt die Katholische Kirche dem Weltbild-Verlag mit seinen rund 6300 Mitarbeitern den Todesstoß. Weltbild hat Insolvenz angemeldet. Das Handelsblatt berichtet das die Kirche als Eigentümerin eine weitere Finanzierung verweigert, so Spiegel Online.

„Die Eigentümerstruktur habe diese Probleme verschärft. Die Verlagsgruppe Weltbild gehört der katholischen Kirche, genauer: zwölf Bistümern, der Soldatenseelsorge Berlin und dem Verband der Diözesen Deutschlands. In den vergangenen Jahren hatten sich die Eigentümer wiederholt über das ihrer Meinung nach allzu weltliche Angebot ihres Buchhändlers beschwert. So durfte der freizügige Roman “50 Shades of Grey” zunächst nicht verkauft werden.“ (Spiegel Online. 10.01.14)

Hätten sie doch mal den Weltbestseller mit vertrieben, aber so rettet das Büchlein eben nur die Bertelsmann-Bilanz. Doch scheint die Kirche mit Volkes Sehnsüchten nicht all zu viel am Hut zu haben, sie verbreitet lieber den Glauben an die unbefleckte Empfängnis.

So wie sich Priester Msgr. William Lynn in den USA freuen kann wieder auf der Straße stehen zu dürfen, freuen sich die Weltbild-Mitarbeiter auf eine Auffanggesellschaft. Da sind sie bei der Kirche ja genau richtig – sollte man meinen.

Siehe hierzu:

  • Weltbild-Verlag. Bloß schnell raus. Mit dem Weltbild-Verlag setzte die katholische Kirche auf Wachstum. Jetzt gibt sie abrupt auf.(ZEIT 17.01.14)
  •  Insolvente Verlagsgruppe: Kirche springt bei Weltbild-Rettung ein (Spiegel Online. 24.01.14)
  •  Insolventer Kirchenverlag: Mindestens zwei Konzerne interessieren sich für Weltbild (Spiegel Online. 03.02.14)
  • Bedingung für Sanierung: Weltbild und Hugendubel teilen Filialen auf (Spiegel Online. 21.02.14)
  •  Insolventer Kirchenverlag: Weltbild schließt rund ein Viertel seiner Filialen (Spiegel Online. 28.04.14)

Demokraten und Republikaner setzen Fokus auf soziale Ungleichheit in den USA

Nachdem sich Präsident Obama und seine Demokratische Partei Ende Dezember für eine Verlängerung der staatlichen Beihilfe für Langzeitarbeitslose stark gemacht haben, hat jetzt der US-Senat unmittelbar nach seiner Winterpause für eine Verlängerung gestimmt. (s. USA TODAY. 07.01.14) Die Senatoren Jack Reed, D-Rode-Island, und Dean Heller, R-Nevada, haben ursprünglich eine Erweiterung der Hilfen um drei Monate vorgeschlagen.

In der George-W. Bush-Regierung wurde 2008 die Bundeshilfe für Langzeitarbeitslose für die Zeit nach dem Bezug des Arbeitslosengeldes eingeführt. In den vielen Staaten läuft der Bezug bereits nach 26 Wochen aus. (s. Reuters. 27.12.13)

In der Senats-Abstimmung votierten am Dienstag sechs Republikaner mit 54 Demokraten für eine Ausweitung der Bezüge um drei Monate. Damit wurden die nötigen 60 Stimmen für eine Mehrheit erreicht.

„These aren´t folks who are just sitting back, waiting for things to happen. They´re out there actively looking for work.” said President Obama, who supports the extension, at a White House event Tuesday with unemployed workers.” (USA TODAY. 07.01.14)

Das US-Arbeitsministerium gibt an dass der Anteil der Langzeitarbeitslosen in den USA bei 37% liegt.

Die meisten Republikaner im Kongress sind jedoch gegen die $6.4 Milliarden teure Erweiterung, wenn die Kosten nicht an anderer Stelle gekürzt werden. Die Demokraten sind gegen andere Kürzungen und betrachten die wöchentliche Unterstützung von ca. $300 pro Person als Notfall-Hilfe. Schließlich muss noch der US-Kongress die erweiterte Hilfe rechtzeitig bestätigen.

Derweil berichtet die New York Times dass beide Parteien in ihren diesjährigen midterm campaigns die soziale Ungleichheit in den Vereinigten Staaten thematisieren. „Poverty is suddenly the subject of bipartisan embrace“ (NYT. 08.01.14) Obama wird dies in seiner State of the Union– Rede diesen Monat ansprechen. Die Demokraten sind außerdem für die Erhöhung des Mindestlohnes, während die CSU hier zu Lande Einschränkungen diesbezüglich fordert. Der US-Republikaner

„Mr. Rubio…declared that Democratic proposals do nothing to atack the societal issues that contribute to poverty. “Raising the minimum wage may poll well, but having a job that pays $10 an hour is not the American dream,” he said.” (NYT. 08.01.14)

Auch die Republikaner wollen wiedergewählt werden und haben anscheinend aus den Fehlern ihres Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney 2012 gelernt. Viele arbeitende Amerikaner haben in ihm nicht den richtigen Repräsentanten gesehen. Nachdem die Republikaner in North Carolina u.a. Sozialprogramme gekürzt haben, kam es zu Protesten in Raleigh. Der einflussreiche Republikaner aus Wisconsin, Paul D. Ryan,

says the government social safety net has „failed miserably.“ (NYT. 08.01.14)

Es bleibt abzuwarten ob es sich hierbei nur um reine Lippenbekenntnisse und Wahlkampftaktik handelt, während auch in Europa die Arbeitslosigkeit auf Rekord-Niveau ist und Rolls-Royce sowie Porsche einen Umsatzrekord brechen.

Mitspielen und Stärke zeigen

Quelle: AFP; In: Bild. 08.01.14.
Quelle: AFP; In: Bild. 08.01.14.

Unsere arme Kanzlerin, gestürzt und weiterhin an der Macht! Die unabhängige und überparteiliche Bild-Zeitung titelt heute:

„Merkel an Krücken. Blitz-Termin im Kanzleramt! Trotz ihres Ski-Unfalls (Beckenbeinbruch) begrüßte Kanzlerin Angela Merkel (59, CDU) gestern kurz die Sternsinger im Kanzleramt – auf Krücken!“

Aus medizinischer Sicht sicher eine vernünftige Entscheidung der Kanzlerin, denn

„den Rat der Ärzte schießt Angela Merkel (59, CDU) erstmal in den Wind – der Politik zuliebe“ (Bild. 08.01.14)

Regierungsberater und die christlich demokratische Partei werden ihr wohl zur Wahrnehmung dieses Fototermins dringend geraten haben. Die lieben Sternsinger hätten der Kanzlerin das Platzen des Fototermins aus gesundheitlichen Gründen sicher sehr übel genommen. Was muss die arme Frau Merkel nicht alles machen, um auf dem Titelbild der Bild-Zeitung zu glänzen. Damit zeigt sie ihre Stärke und Regierungsfähigkeit – jedoch nur symbolisch. Sie muss sich fügen, um allen Erwartungen aus der Partei gerecht zu werden. Sonst würde das Volk noch denken die Chefin sei nicht mehr regierungsfähig und CDU stehe für chronisch demolierte Union. Oder ist der Fototermin mit den Sternsingern für unsere Republik so wichtig, um vom Krankenbett „[n]ur für die Sternsinger…kurz ins Kanzerlamt“ zu fahren? (Bild. 08.01.14. S.2)

Am wichtigsten ist ihr wohl das Schauspiel auf der politischen Bühne und die Regieanweisungen zu befolgen, um das Zepter weiter in der Hand halten zu können. Fragt man sich nur wer der Regisseur ist.

Die Bild-Zeitung stützt sie:

LASSEN SIE SICH VON DIESEN KRÜCKEN NICHT TÄUSCHEN, HERR Gabriel!
Merkel ist zäh!
Sie arbeitet 18 Stunden am Tag, verhandelt Nächte durch bei Gipfeltreffen, verbeißt sich heute mit verschiedenen Sitzpositionen die Schmerzen…
Fotos mit Krücken sagen: Diese Frau ist nicht wehleidig – sie ist ein Pflichtmensch, uneitel, arbeitsam. (Bild. 08.01.14. S.2)

Ein Blick auf Köln

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Köln ist immer einen Besuch wert. Man braucht nicht nur die 533 Stufen den 157 Meter hohen Dom zu besteigen, um einen guten Überblick auf die Kölner Veedel (Stadtviertel) zu erlangen. Direkt am Hauptbahnhof gelegen, lohnt auch ein Blick in das Innere des 873 geweihten Kölner Dom. Über der Schatzkammer glitzert ein goldener Schrein, angeblich mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige.

Wer mehr von der Stadt und ihrer Geschichte erfahren möchte kann in der Innenstadt bequem zu Fuß 12 weitere romanische Kirchen besuchen. Auf dem Weg dorthin gewinnt man außerdem einen ersten Eindruck des Stadtlebens.

Direkt am Dom ist die Tourist-Information mit ihrem Köln-Shop. Neben allerlei Nippes (Krims-Krams) sind hier u.a. das Kölsche Grundgesetz, ein Kölsch-Lexikon oder Museums-Ticket zu erwerben.

Ein Köln-Trip ohne Brauhaus-Besuch ist jedoch kaum vorstellbar. Das heimische Gebräu darf nur den Namen Kölsch tragen, wenn es auch in Köln gebraut wurde. Am besten man überzeugt sich selbst in einem der Brauhäuser vor Ort, lässt sich vom Zappes ein frisches Kölsch zapfen und vom Köbes (Kellner) schließlich in der Kölsch-Stange servieren.

Wer danach noch Zeit und Geld übrig hat kann danach am Rheinufer entlang durch die Altstadt laufen. Zu Fuß oder mit der Seilbahn über die Zoobrücke erreicht man den Rheinpark. Wer jetzt noch nicht ins Schwitzen gekommen ist sollte einen Besuch in der Claudius Therme in Erwägung ziehen. Sie ist direkt unter der Zoobrücke auf der schääl Sick (rechtsrheinisch) gelegen. Hier kann man sich mit Domblick und Sicht auf die Kölner Altstadt im warmen Thermalwasser laben und einer schönen Saunalandschaft wieder aufwärmen.

Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof lohnt sich ebenfalls der 360 -Blick von der Triangel-Aussichtsplattform. Für 3 € fährt der Fahrstuhl die 28 Stockwerke auf 160 Meter hinauf und dem Besucher wird ein wunderschöner Panorama-Blick auf Köln und seine Umgebung geboten.

Wieder unten angelangt braucht man von hier aus nur noch über die Hohenzollernbrücke den Eisenbahnschienen zum Köln HBF zu folgen. Auf der über 400 Meter langen Brücke sieht man wahrscheinlich ein Liebespaar auf der Suche nach einem freien Platz am Brückengatter, um ihr persönliches Schloss dort zu befestigen und den zugehörigen Schlüssel schließlich auf immer und ewig im Rhein zu versenken.

Kirchen-in-Koeln